In Deutschland nachgewiesen
Wie gefährlich ist die neue Corona-Variante „Arcturus“ XBB.1.16?

25.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:33 Uhr

Die neue Corona-Variante Arcturus sorgt derzeit für Schlagzeilen und bereitet einigen Forschern große Sorgen. −Symbolbild: dpa

Die neue Corona-Variante SBB.1.16, auch „Arcturus“ genannt, sorgt derzeit für Aufsehen nicht nur unter Fachleuten. Doch wie gefährlich ist die Variante, die in Indien für ein Hochschnellen der Infektionszahlen sorgt? Wir haben beim Infektiologen Prof. Dr. Thomas Glück aus Trostberg (Landkreis Traunstein) nachgefragt.



In Indien gibt es derzeit (Stand 23.3.23) nach Angaben des indischen Gesundheitsministeriums gut 7.500 aktive Corona-Fälle. 67 Prozent der Bevölkerung gelten dort als vollständig geimpft. Bei einer Bevölkerung von mehr als 1,4 Milliarden Menschen erscheint die Zahl der Infizierten zunächst - womöglich noch - sehr gering. Doch innerhalb von 14 Tagen hat die neue Corona-Variante die Infektionszahlen um 281 Prozent ansteigen lassen – auch die Todeszahlen seien im gleichen Zeitraum um 17 Prozent gestiegen, twitterte der indische Experte Vipin Vashishta, Kinderarzt und Forscher am Mangla Hospital and Research Center im indischen Bijnor und Mitglied der WHO-Vakzin-Gruppe.

Benannt nach dem hellsten Stern des Nordhimmels



Arcturus ist benannt nach dem hellsten Stern des Nordhimmels. Auch in anderen asiatischen Ländern, den USA und Europa wurden schon Arcturus-Fälle nachgewiesen. Auch in Deutschland gibt es schon Fälle. Oft wurden die Fälle nachweislich nach Indien-Reisen eingeschleppt. Die neue Variante, so bewertet es auch Prof. Glück, „scheint dem ersten Vernehmen nach sehr leicht übertragbar zu sein“. Viel, erklärt er, könne auch er noch nicht zu der neuen Variante sagen. Aber er versucht, zu beruhigen: „Manche vermuten den Start einer neuen Pandemie, andere Virologen sehen das weniger kritisch. Bei uns dürfte das mit der wärmeren Jahreszeit zusammenfallen, was eher für geringere Dynamik hoffen lassen sollte.“

„Richtig schlimme Zeiten werden wohl nicht zurückkommen“



Die „richtig schlimmen Zeiten“ würden „wohl nicht zurückkommen“, prognostiziert Glück, „denn wir haben ja Paxlovid und Remdesivir zur Therapie, haben nun auch viel Erfahrung bei schwereren Verläufen, weitere Medikamente sind in der Pipeline, die Diagnostik ist überall schnell verfügbar – da sind wir, selbst wenn es mehr Fälle geben sollte, nun ganz anders aufgestellt als vor zwei oder gar drei Jahren“.