War es Tierquälerei oder ein unglücklicher Zufall? Eine komplett mit Benzin übergossene Katze wurde Reinhard Reisinger vom Tierschutzverein Bad Griesbach (Landkreis Passau) am Ostersonntag gebracht: Das Tier hatte schon versucht, sich den Kraftstoff aus dem Fell zu lecken und musste deshalb trotz ärztlicher Versorgung inzwischen eingeschläfert werden. Beim Tierschutzverein fragt man sich nun, wie die Katze mit dem Benzin in Berührung gekommen sein kann und hofft auf Hinweise von den Bürgern aus Tettenweis.
"Am Ostersonntag hat man mir die Katze gebracht", erzählt der Tettenweiser Rechtsanwalt Reinhard Reisinger, der sich in dem Bad Griesbacher Verein auch für den Tierschutz engagiert. Das Tier war in Tettenweis gefunden worden, das Fell war vollgesaugt mit Benzin. "Also habe ich sie zu einem befreundeten Tierschutzverein, zur Katzenhilfe nach Passau gebracht", erzählt Reisinger. Dort organisiert man die ärztliche Versorgung der Katze: Ihr muss das ganze Fell geschoren werden und sie bekommt unter anderem Infusionen, weil man nicht weiß, wie viel Benzin sie schon beim Versuch, sich zu säubern, aufgeleckt hatte.
Nun die traurige Nachricht: Die Katze hat es nicht geschafft, musste wegen Leberversagens eingeschläfert werden. "Sie muss noch sehr gelitten haben unter den Krämpfen", wie Reisinger mitgeteilt wurde. Was er inzwischen auch weiß: "Die Katze soll aus einer WG in Tettenweis am Gründonnerstag oder Karfreitag entwischt sein." Die Besitzer hatten ihr Tier in einem Facebook-Post des Tierschutzvereins wieder erkannt. "Nun ist immer noch fraglich, wie das Tier mit dem Benzin in Berührung gekommen ist."Da die Katze drei Tage lang in Tettenweis herumgestreift ist, hofft man, dass vielleicht jemand Hinweise geben kann, ob jemand sie absichtlich mit Benzin übergossen hat oder wo sie es sonst abbekommen haben könnte. Kontakt zum Tierschutzverein gibt es über Christina Reindl aus Haarbach, 08535/1399.
Der Tierschutzverein Bad Griesbach befasst sich seit Jahren schwerpunktmäßig mit der Betreuung und Versorgung von Katzen im Umkreis von Bad Griesbach. Der Verein ist entstanden aus der "Initiative gegen Tierferntransporte − IgT e.V.", gegründet von Elisabeth Kollmeier. Mittlerweile beschäftigen sich die Mitglieder mit dem breit gefächerten aktiven Tierschutz in der Region. "Unsere Mitgliedsbeiträge und Spenden verwenden wir für die Kastration von Katzen, um die jährliche Flut wenigstens einigermaßen einzudämmen", erklärt Reisinger. Unterstützung bekommen sie dabei von den Supermärkten in Hartkirchen, Bad Griesbach, Rotthalmünster und Pocking, wo der Verein Spendenboxen für Futterspenden aufstellen darf. Allerdings fehlt es dem Verein angesichts der großen Zahl an bedürftigen Tieren immer an Geld – denn auch Kosten wie die der Behandlung der mit Benzin übergossenen Katze trägt der Tierschutzverein selbst.
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Weitere Infos zum Verein gibt es HIER