Ausseerland: Wo die Gastgeber stets zur Stelle sind

03.07.2015 | Stand 03.07.2015, 12:59 Uhr

Modern trifft Alpencharme: Die Aussicht spielt eine wichtige Rolle in der Wasnerin und beeindruckt stets, wie hier von der gemütlichen Tee-Lounge im Obergeschoss aus. − Fotos: Christina Schönstetter

Nichts, was Gottlieb tut, hat Eile. Mit verblüffender Ruhe gießt der Saunameister der Wasnerin Kelle um Kelle duftendes Wasser auf den Saunaofen, bis die Gäste in der Schwitzstube aus Zirbenholz genug haben. Das klare Wasser der Schwallbrause im Freien kühlt die erhitzte Haut, dann geht es hinein in den Whirlpool. Der einzige – gute − Grund, jetzt nicht die Augen zu schließen, ist das mächtige Bergpanorama rundherum, bis ganz nach hinten zu den Gipfeln des Dachsteins. Mehr Entspannung geht nicht.

Irgendetwas muss es wohl haben, dieses Ausseerland im steirischen Salzkammergut, dieser merkwürdige, denkwürdige Ort im Herzen Österreichs. Sonst würden nicht schon seit Jahrzehnten und Jahrhunderten Touristen hierher kommen, vor allem Kreative auf Sommerfrische, Literaten, Schauspieler. Irgendetwas muss dieser Ort haben, das den Empfindsameren nahegeht.

Mittendrin liegt die Wasnerin. Die Geschichte des Hotels ist so lang wie die des Tourismus in der Region. Im 15. Jahrhundert soll die erste Wasnerin erbaut worden sein, im 19. Jahrhundert war ihr Kaffeesalon die erste Adresse für Sommerfrischler. Heute ist die Wasnerin ein "G’sund und Natur Hotel", ein Wellnesshotel in einer Landschaft, die per se Wellness für die Seele bereithält.

"Meine Frau und ich haben diese Philosophie mitgebracht, als wir das Hotel übernommen haben", sagt Davor Barta. Der aus Zagreb stammende Direktor leitet seit bald vier Jahren mit seiner Frau Petra das Hotel. Die Aufgabenverteilung ist klar: Er ist für die Gästebetreuung zuständig, sie ist Geschäftsführerin und Marketing-Managerin. "Das kommt alles von meiner Frau", sagt er stolz und deutet durch das in hellen, natürlichen Farben gehaltene Foyer. "Sie hat die Ideen, ständig neue." Das Ehepaar ist immer präsent, wohnt im Haus. "Wichtig ist für uns, dass die Gäste die Gastgeber spüren." Jeden Gast versucht Davor Barta selbst zu verabschieden. Obwohl die Besitzer der Wasnerin drei Investoren aus Graz sind, wollen die Bartas das Hotel führen wie einen Familienbetrieb. Das funktioniert.

"Auszeitln" im Altausseerland

Zwei Umbauten haben die Direktoren seit 2012 veranlasst. Mehr Spa, neue Ruheräume, mit großen Fenstern für eine Wahnsinns-Aussicht. Rundum Erholung soll für den Gast drin sein, sogar ein Wort hat man dafür erfunden: "auszeitln".

Wer aktiv sein will, kann sich Nordic-Walking-Trainerin Anita Sommer anschließen, die einmal am Tag die Gäste nach draußen scheucht. Die junge Frau ist so gut gelaunt, wie es der Name vermuten lässt. Auf der strammen Walking-Runde um den Altausseer See bleibt sie immer wieder stehen "Mei, es ist so scheen", sagt sie im unnachahmlichen Dialekt der Einheimischen. Immer noch, nach 27 Jahren hier im Ausseerland, muss sie ab und zu ihre Runde unterbrechen, um zu schauen: der Loser vor ihr, die steile Trisselwand daneben und noch einmal, verkehrt herum, im spiegelglatten Wasser des Sees.

Auch wer sein Glück nicht auf den Gipfeln der Berge sucht, darf in der Wasnerin das herrlichste Bergpanorama genießen. Im warmen Whirlpool im Spabereich sitzend, auf der Liege auf dem Dach oder in der Teestube: Jeder Ruheraum hat Fensterfronten, durch die Sonne und Berge hereinschauen. Das Gebirge gehört hier zum Hotel. Und nach einem lange zelebrierten Saunaaufguss mit dem tiefenentspannten Gottlieb rücken alle Probleme ganz weit weg – um die kann man sich auch nach dem Urlaub noch kümmern. Wenn sie dann noch da sind.

Das G’sund & Natur Hotel Die Wasnerin wurde 2015 vom "Relax Guide Spa Award" mit 17 von 20 Punkten und drei Lilien ausgezeichnet, www.diewasnerin.at.