Leogang sorgt für neue Attraktion im Skicircus

16.01.2015 | Stand 28.01.2015, 10:10 Uhr

Schneller nach oben kommen die Skifahrer, die sich diese Saison nach Leogang aufmachen. Somit haben sie jetzt noch mehr Zeit, um die abwechslungsreichen Pisten im Skicircus zu testen. − Foto: Bauer/Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang

Es war seit Jahren ein unschönes Bild an der Talstation der Asitzbahn in Leogang: Vor allem an den Wochenenden und in den Ferien drängten sich die Skifahrer und Snowboarder, um möglichst schnell hinauf auf den Hausberg der 3000-Seelen-Gemeinde im Salzburger Land zu kommen. Aber es erforderte Geduld und manchmal auch gute Nerven, bis man den Gipfel des Asitz erreicht hatte und ins 56 moderne Seilbahn- und Liftanlagen umfassende Skivergnügen starten konnte. Seit diesem Winter sind jedoch das Anstehen und Drängeln Schnee von gestern – dank der neuen Steinbergbahn. Mit der Zehner-Einseilumlaufbahn geht es ohne Wartezeit direkt hinein in Österreichs größtes direkt zusammenhängendes Skigebiet, den Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang.

"Wir haben sieben Jahre geplant und 270 Tage lang gebaut. Nun ist ein Traum in Erfüllung gegangen", sagt Kornel Grundner. Der Geschäftsführer der Leoganger Bergbahnen ist sichtlich stolz auf die neue Attraktion. Die wertet den Skicircus weiter auf und macht das ohne Vignette von Ostbayern aus bequem zu erreichende Leogang als Ausgangspunkt für den zwei Täler umfassenden Pistenspaß noch attraktiver. Die Steinbergbahn spannt den zweiten direkten Draht auf den 1760 Meter hohen Asitz. Ihre Talstation ist rund 1,2 Kilometer von der der Asitzbahn entfernt, die beiden Bergstationen stehen dagegen direkt nebeneinander. Zusammen können die beiden Aufstiegshilfen 5000 Personen pro Stunde befördern, damit hat sich die Kapazität mehr als verdoppelt. Aber nicht nur das: "Da es keine Wartezeiten an der Bahn mehr gibt, bietet sich jederzeit die Möglichkeit einer Wiederholungsfahrt auf den Asitz-Pisten", freut sich Grundner, dass die familienfreundliche Abfahrt bereits vom frühen Vormittag weg genutzt werden kann.

Neue Talabfahrt im nächsten WinterDerzeit führt zur großzügig gestalteten Talstation der Steinbergbahn von Bergseite nur eine Skiroute. Das soll bereits im Winter 2015/16 anders werden. Grundner verspricht "eine besondere Piste mit einem eigenen Charakter". Neben der Abfahrt wird auch noch ein Speicherteich angelegt, um die Beschneiung zu garantieren. Das gesamte Projekt kostet rund 26 Millionen Euro. Das ist die größte Investition in der Geschichte der Leoganger Bergbahnen.

Ist das Bauvorhaben erst einmal abgeschlossen, dann liegt auch der Krallerhof mitten im Skigebiet, und die dazugehörige Kraller-Alm, ein aus alten Materialien und mit viel Liebe zum Detail errichteter Holzbau, gewinnt für Tagesgäste an Bedeutung. Das noble Haus mit seinen 124 Zimmern und Suiten ist eines der besten Wellnesshotels Österreichs und nimmt sich in der hauseigenen Skischule der Brettlfans jeden Alters an. Die befinden sich schon jetzt in der Poleposition. Denn direkt vor dem Skikeller kann man die Wintersportgeräte anschnallen und vorbei am neuen Übungslift zur Steinbergbahn schwingen.

In rund 18 Minuten hat die Zehner-Gondel die 3,8 Kilometer zurückgelegt. Während der Fahrt hat man die das Tal überragenden charakteristischen Steinberge immer im Blick. Oben angekommen, bieten sich mit Asitz-Bräu und "Alter Schmiede" zwei Erlebnisrestaurants mit Charme für den Einkehrschwung an.

Vom höchsten Punkt in Leogang, dem großen Asitz auf 1914 Metern, ziehen sich breite Genussabfahrten ins Tal nach Saalbach. Im quirligen Ferienort hat man dann die Qual der Wahl zwischen mehreren Sesselliften und Kabinenbahnen auf die umliegenden Gipfel. Da gibt es zum einen die für Familien geeigneten breiten Südhänge, die vor allem bei Pulverschnee oder Frühjahrsfirn Vergnügen versprechen. Die sportlich Ambitionierten zieht es auf die steilen und schneesicheren Hänge der Talnordseite Richtung Hinterglemm, den WM-Ort von 1991. Auf den Pisten am Zwölferkogel ermitteln am 21. und 22. Februar die schnellsten Skifahrer der Welt bei einer Weltcup-Abfahrt und einem Super G ihre Besten. Es sind die ersten Rennen der Herren nach der WM in Vail (USA).

Zwar nicht Kondition wie ein Weltmeister, aber doch eine gewisse Ausdauer braucht man auf der sieben Kilometer langen Jausernabfahrt vom Schattberg Ost. Letzte Station zurück Richtung Asitz ist dann der Polten-Achtersessel. Die moderne Bahn mit Wetterschutzhaube und Sitzheizung ersetzt seit dieser Saison einen alten Vierersessel. Damit ist ein weiteres Nadelöhr beseitigt und schnell wieder die Leoganger Seite des Skiverbunds erreicht. Bis zum Krallerhof mit seiner 2500 Quadratmeter großen Wellnesswelt sind es dann nur noch ein paar Schwünge.

INFOANREISEN: Leogang erreicht man von Ostbayern aus am besten mautfrei über Burghausen, Waging, Traunstein, Inzell, Lofer und Saalfelden. Vom Kreisverkehr dort sind es noch acht Kilometer bis zur Steinbergbahn.

ÜBERNACHTEN: Der Krallerhof, Rain 6, 5771 Leogang, Österreich, 0043/(0)6583/82460, www.krallerhof.com. Der Krallerhof befindet sich in Panoramalage und gilt als Winterdomizil mit Familiensinn. Direkt beim Hotel kann man in den Skicircus einsteigen, der Nachwuchs ist im hauseigenen Skikindergarten und in der Skischule gut aufgehoben. Nach dem Pistenspaß bieten das große Hallenbad und der Wellnessbereich einen Ort der Regeneration.

AUSKUNFT: www.saalfelden-leogang.com, www.leoganger-bergbahnen.at.

Franz Aichinger, Redakteur der Passauer Neuen Presse, recherchierte auf Einladung des Wellnesshotels "Der Krallerhof" und der Leoganger Bergbahnen.