Fünf-Sterne-Hütten unterm Zillertaler Sternenhimmel

17.01.2014 | Stand 17.01.2014, 13:00 Uhr

Die Kristall-Lounge auf der Terrasse der Kristallhütte bietet einen Rundumblick auf die Zillertaler Bergwelt.  − Foto: schultz-ski.at

"Sternversprengt und kaltverhüllt im blauen Nachtkleid. Nur ein Blick hinüber zu Dir, über den vom Wind messerscharf geschliffenen Grat. Das Winterkleid reicht bis zur Hälfte und blau zur Nacht, kälteklar im Morgengewand." Die Melodie aus dem Internetblog der "Bergschreiberin" Anna Ausserer klingt in seinen Ohren nach, als er durch die Tür in die frostige Kälte tritt. Soeben hat die österreichische Wahl-Hamburgerin am Lagerfeuer der Kristallhütte aus ihrem Buch vorgelesen, jetzt steht er unterm Sternenhimmel unterhalb des Öfelerjoch-Gipfels auf der Terrasse der laut Skiresort.de "weltbesten Hütte" und kann sein Glück kaum fassen. Der Vollmond scheint auf die Zillertaler Bergwelt, die sich hier, auf 2147 Metern, im 360-Grad-Panorama erschließt, und die Vorfreude auf die Abfahrt lässt ihn leise erschaudern.

Nur der Schnee knirscht unter seinen Stiefeln, sonst kein Laut zu hören. Kein Vergleich zum Trubel, den junge Menschen tagsüber auf den Berg bringen, wenn sie sich zum Chillen hinter den Glasscheiben der Kristall-Lounge niederlassen – von einem DJ dezent beschallt.

Mehr-Gänge-Menü auf der KristallhütteIn der Kristallhütte haben die Wirtsleute Verena und Stefan für ihre Gäste ein mehrgängiges "Moonlight-Candlelight-Dinner" aufgetischt. Nach einem Schnapserl steigen die Skifahrer gegen Mitternacht in ihre Bindungen, rücken die Stirnlampen zurecht und schwingen, von einem Guide angeführt, über die Stephan-Eberharter-Goldpiste ins Tal.

Wer eine "abgehobene" Übernachtung auf Vier-Sterne-Niveau mit Wellness in der gläsernen Sauna inklusive Bergblick oder eine Nacht auf den beheizten Wasserbetten in einem Iglu der Eiskristall-Suite gebucht hat, wird mit der Pistenraupe zurück zur Kristallhütte gebracht. Acht Suiten und vier Lodges sind eingerichtet. Tagsüber erreichen Skifahrer die Hütte mit dem beheizten Achter-Sessel des Kristall-Expresses.

Die Familie Schultz hat in den vergangenen zehn Jahren viel dazu beigetragen, dass die Skihüttenkultur in den österreichischen Alpen an Niveau gewonnen hat. Seit 30 Jahren betreibt die Familie Seilbahnen in Tirol und Kärnten, seit acht Jahren auch Skihütten abseits der Massenabfertigung. Die Geschwister Martha und Heinz Schultz haben sich auf das wirtschaftliche Abenteuer eingelassen und den Luxus im Hochzillertal etabliert. Die Markenzeichen sind gehobene Küche und Wellnessangebote, zeitgeistiges Ambiente und hochkarätige Veranstaltungen aus Kultur, "Charity" und Lifestyle.

"Bestes Skigebiet weltweit""Jeder hat gesagt: ‚Ihr spinnt!‘", erzählt Martha Schultz mit einem souveränen Lächeln im Gesicht, denn der Erfolg hat ihr letztlich recht gegeben. In der Saison 2012/13 hat das Wintersportportal Skiresort.de 120 Skigebiete in elf Ländern unter die Lupe genommen. Hochzillertal-Kaltenbach holte neben drei weiteren Tiroler Regionen die höchste Auszeichnung als "Bestes Skigebiet weltweit". Fünf Sterne gab es für die Größe des Skigebiets, das Pistenangebot, das zu 90 Prozent beschneibar ist, sowie die Präparierung und die schneesichere Liftanbindung bis in 2500 Metern Höhe. Voll punkten konnte die Region auch in den Kategorien Orientierungshilfen, Sauberkeit, Bergrestaurants und Unterkünfte in Pistennähe.

Um neue Ideen sind Martha und Heinz Schultz nicht verlegen. Aktuell haben sie in ihre Bergbahn "die erste schwebende Limousine" integriert – eine spezielle Kabine mit Champagnerflaschen- und Gläserhalter, einer beheizten Sitzbank mit Massagefunktion und dem Multimediasystem eines 7er BMW, das über die Mittelarmlehne bedient wird. Buchen kann man die Gondel online auf www.vipgondel.at im Paket. Im Preis von 150 Euro für zwei Personen sind zwei Skipässe und ein Frühstücksbrunch auf der Kristallhütte eingeschlossen, für 40 Euro mehr kommt man beim Mittagslunch auf der Wedelhütte in den Genuss edler Tropfen aus Tirols höchstgelegenem Weinkeller.

Die Wedelhütte erreicht Fünf-Sterne-Niveau und ist das zweite Schultz-Projekt am Berg. Sie liegt auf 2350 Metern am höchsten Punkt des Skigebiets zwischen Wimbachkopf und Marchkopf. Von hier geht die Verbindung ins angeschlossene Skigebiet Hochfügen ab. Die Wedelhütte ist ganz um original Tiroler Kost und Authentizität bemüht. Die Wirtsleute Manni und Moni überzeugen im Gourmetrestaurant mit hochrangiger Küche und ebensolchem Service: Hier wird neu interpretierte Zillertaler Küche serviert, gewürzt mit einer Prise Zeitgeist. Perfekt wird der Hüttenzauber mit der Übernachtung in einer der elf luxuriösen Suiten.

INFO Anreisen: Per Auto über Autobahn München–Rosenheim, Grenzübergang Kufstein, A 12 (Inntalautobahn), Abfahrt Zillertal; oder mautfrei über Bad Tölz, Lenggries, Sylvensteinspeicher, Achensee, Jenbach, Zillertal.

 Skifahren: Skibetrieb bis 26. April, täglich von 8 bis 16 Uhr, großes Parkhaus direkt an der Talstation (kostenlos); insgesamt 88 Kilometer Pisten, überwiegend Kategorie Rot und Blau, 13 Kilometer schwarze Abfahrten; 37 Lifte, davon fünf Gondelbahnen; Skipass für Erwachsene 47,50 Euro für einen Tag, Kinder bis 14 Jahre 21 Euro.

 Snowboarden: Park mit Naturhalfpipe an der Abfahrt Vierer-Sesselbahn Krössbichl mit eigenem Lift, Funpark beim Schneeexpress.

 Übernachten: Wedelhütte, Koflerweg 19, 6275 Stumm, Österreich,  0043/(0)676/88632570, www.wedelhuette.at; Kristallhütte, Postfach 4, 6272 Kaltenbach, Österreich,  0043/(0)676/88632400, www.kristallhuette.at.

 Skitouren und Freeriding: mit Stefan Wierer, Informationen unter www.zillertaler-bergfuehrer.at.

 Veranstaltungen: Vollmondskilauf am 15. Februar und 15. März; "Spring Time Fusion" am 22. März; Winzer-Wedel-Cup von 27. bis 29. März; "Spring Feeling Party" am 5. April auf der Wedelhütte; Kristallhütten-Jazzbrunch am 12. April.

 Auskunft: Weiteres unter www.ski-optimal.at.

Sepp Schiller, Redakteur der Passauer Neuen Presse, reiste auf Einladung von Ski-optimal Hochzillertal-Kaltenbach.