Bayern
Wie der Corona-Test funktioniert, wer ihn durchführt und bezahlt

15.03.2020 | Stand 20.09.2023, 22:42 Uhr

Wir haben beim Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) fünf Fragen rund um den Corona-Test gestellt - und Antworten bekommen. −Symbolbild: dpa

Wer in einem Risikogebiet war und Symptome zeigt oder etwa nahen Kontakt zu einem Infizierten hatte, wird derzeit auf das Coronavirus getestet. Wir haben beim Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) fünf Fragen rund um den Test gestellt - und Antworten bekommen. Mehr zum Thema lesen Sie auch auf unserer Sonderseite.

1. Wie funktioniert der Test?
Der Test wird über einen sogenannten Mundhöhlenabstrich gemacht. Der Nachweis einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus (CoVid-19) "erfolgt molekularbiologisch mittels einer speziellen PCR (Polymerase-Ketten-Reaktion)", teilt das LGL mit.

2. Wer führt den Test durch?
In Bayern haben mittlerweile mehrere Labore diesen Test etabliert - darunter auch in unserer Region etwa in Passau.

3. Wann wird der Test durchgeführt?
Das Robert Koch Institut (RKI) hat Kriterien festgelegt, nach denen bei einem begründeteren Verdachtsfall eine diagnostische Abklärung erfolgen soll. Der Verdacht auf COVID-19 ist laut RKI begründet, wenn bei Personen mindestens eine der beiden folgenden Konstellationen vorliegt:
1. Personen mit akuten respiratorischen Symptomen jeder Schwere oder unspezifischen Allgemeinsymptomen UND Kontakt mit einem bestätigten Fall von COVID-19
2. Personen mit akuten respiratorischen Symptomen jeder Schwere UND Aufenthalt in einem Risikogebiet
Weiterhin werden in Bayern auch alle ermittelten Kontaktpersonen der Kategorie 1 (vergl. dazu die Definition des RKI häuslich isoliert und getestet.

4. Wer bezahlt den Test?
Das LGL führt die Testungen im Auftrag der Gesundheitsämter im Rahmen seiner Aufgaben durch. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für alle weiteren Testungen, die aufgrund der Kriterien des RKI durchgeführt werden. Die Laborkosten für einen Test belaufen sich auf rund 130 bis 250 Euro. Bei einem begründeten Verdacht zahlen die Krankenkassen, bei Kontaktpersonen die Gesundheitsbehörden.

5. Wie viele/sind genug Corona-Tests da?

Dazu erklärt das LGL: "Die Testkapazität in den bayerischen Laboratorien konnte nach den uns vorliegenden Informationen auf ca. 3000 Tests pro Tag erhöht werden. Bayern verfolgt das Ziel, Infektionen so früh wie möglich zu erkennen, bei bestätigten Fällen Kontaktpersonen zu ermitteln und diese möglichst rasch zu testen und die weitere Ausbreitung des Virus dadurch so weit wie möglich einzudämmen. Die Laborkapazitäten werden also gezielt zur Testung von begründeten Verdachtsfällen und engen Kontaktpersonen eingesetzt."