Passau/München
Grüne: Zug zwischen München und Passau langsamer als vor 50 Jahren

31.12.2017 | Stand 20.09.2023, 5:37 Uhr

Das letzte Wort im "Donau Isar Express" nach München ist angesichts der Fahrtzeit wohl eher ironisch gemeint... − Foto: Jäger/Archiv

In den Sommerferien 2018 werden täglich 46 Züge zwischen München und Passau nur bis bzw. ab Landshut oder Freising fahren. In dieser Zeit soll die Neufahrner Kurve fertiggestellt werden, so dass künftig auch der Flughafen direkt angebunden wird. Die Passauer Grünen fordern für diesen Zeitraum Schnellbusse, um die Belastungen für die vielen tausend Pendler in Grenzen zu halten. Doch langfristig müsse weit mehr passieren, damit die Schienenanbindung für das Passauer Land attraktiv wird.

Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Passauer Kreistag Eike Hallitzky betont, dass bereits Ende der siebziger Jahre der Zug nach München unter zwei Stunden brauchte, "eine Zeit, von der wir knapp 50 Jahre später nur träumen können." "Vor allem der Streckenabschnitt zwischen München und Freising ist anfällig, mit gut 270 Zügen ist die Strecke höchst frequentiert," so Anton Schuberl, der verkehrspolitische Sprecher der Kreistagsfraktion. Als Konsequenz fordern die Grünen weniger milliardenschwere Prestigeprojekte und dafür mehr Investitionen der Bahn in die Fläche. Schuberl: "Der zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke Landshut-Passau ist längst überfällig. Dabei kritisiert der Grünen-Kreisrat die bisherige Politik der Bahn durchaus heftig − teure Prestigeprojekte wie der Stuttgarter Bahnhof oder die zweite Münchener Stammstrecke seien dem Staatsunternehmen offenbar immer wichtiger gewesen als eine vernünftige Anbindung ländlicher Regionen.

− red/ce

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