Rottach-Egern
Semmelduft: "Zugezogene" sorgen für dicke Luft in Rottach-Egern

06.09.2017 | Stand 20.09.2023, 2:26 Uhr

Bäckerei-Inhaberin Evi Tremmel hat von den neuen Nachbarn ein Anwaltsschreiben erhalten, lässt sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen. Sie findet nicht, dass ihre Bäckerei stinkt. − Foto: Tegernseer Stimme

Draußen weiden die Kühe, die Kirchenglocken läuten und es riecht nach selbstgebackenen Semmeln. Bayern kann so schön sein. Aber nicht für jeden. Ein zugezogenes Ehepaar in Rottach-Egern kann sich nicht an den Geruch einer Traditionsbäckerei gewöhnen.

Mehr als 25 Jahre backt Evi Tremmel an der Südlichen Hauptstraße in Rottach-Egern (Landkreis Miesbach) am Tegernsee im von ihren Eltern übernommenen Betrieb frisches Brot und frische Semmeln – und bis vor Kurzem hat sich nie jemand über den Duft, den ihre Bäckerei dabei verströmt, beschwert. Dann zog ein reiches Ehepaar von außerhalb in die Nachbarschaft.

Mehr dazu:
- Semmelduft-Streit: Landratsamt hofft auf Einigung mit "Zugezogenen"

Das Paar hat einen Anwalt eingeschaltet, weil es sich vom Geruch frischer Backwaren belästigt fühlte, wie die Lokalzeitung "Tegernseer Stimme" berichtet. Ein Fall, der sich in den Medien rasant verbreitet. Bis gestern hätte die Bäckerei-Inhaberin auf das Anwaltsschreiben mit Vorschlägen für Gegenmaßnahmen reagieren sollen. Das Ehepaar drohte, sich sonst an das Umweltreferat des Landratsamtes Miesbach zu wenden.

Tremmel aber zeigt sich uneinsichtig. "Mal sind es bei uns die Kuhglocken, dann die Kirchenglocken und jetzt wir. Irgendwann reicht’s einfach", schimpft die Geschäftsfrau gegenüber der "tz". Erst im Oktober 2016 hatte die Gemeinde Rottach-Egern ein Brief erreicht, in dem sich ein "Zugezogener" über eine 24-Stunden-Lärmbelästigung durch Kuhglocken beschwert habe.



Mehr dazu lesen Sie am Mittwoch auf Seite 3 Ihrer Heimatzeitung (Online-Kiosk) oder als registrierter Abonnent hier.