Nationalpark Sumava
Wölfe reißen 19 Schafe im tschechischen Nationalpark Sumava

18.07.2017 | Stand 19.09.2023, 5:37 Uhr

Dieses Wolfspärchen streift durch den Nationalpark Bayerischer Wald, Veröffentlicht wurde das Foto im Februar. − Foto: Nationalpark Bayerischer Wald

Wölfe haben im tschechischen Nationalpark Böhmerwald unweit der bayerischen Grenze 19 Schafe gerissen. 16 Tiere verendeten sofort, drei weitere wurden eingeschläfert, wie die Agentur CTK am Dienstag berichtete.

Der Vorfall ereignete sich demnach bei der Gemeinde Borova Lada (Ferchenhaid), knapp zehn Kilometer östlich von Finsterau im Kreis Freyung-Grafenau. "Meine größte Sorge ist, dass die Wölfe zurückkehren und die Herde weiter dezimieren", sagte Besitzer Tomas Rychecky.

Der Schaden, der sich auf umgerechnet knapp 4000 Euro beläuft, wird von den tschechischen Behörden ersetzt. "Es ist eine neue Erfahrung für uns alle, denn für mehr als hundert Jahre gab es hier keine Wölfe mehr", sagte Nationalpark-Vizedirektor Martin Stary. Raubtiere wie der Wolf seien aber ein wichtiger Bestandteil der Natur.

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Der Bayerische Wald grenzt unmittelbar an den tschechischen Böhmerwald (Sumava). Im März hatte eine genetische Untersuchung einer Wolfslosung - dem Kot mitsamt Knochen und Fellresten - ergeben, dass im Bayerischen Wald zweifelsfrei ein Wolfsweibchen unterwegs ist. In Tschechien will man nun mobile Elektrozäune testen, um die Schafsherden vor allem in der Nacht besser zu schützen.

− dpa