Passau
Passau hat ein "Diamant"-Baby: Standesamt lehnt Namen nicht ab

27.02.2017 | Stand 21.09.2023, 1:04 Uhr

Einen sehr seltenen Vornamen trägt der erst vier Wochen alte süße Fratz: Baby "Diamant" zusammen mit Vater Shpejtim und Mutter Klodjana Mehmetaj. Die Großmutter hatte den Namen vorgeschlagen. − Foto: Pledl

Dass US-Promis wie Reality-Star Kim Kardashian ihre Kinder North West (Nordwesten) oder wie die Schauspielerin Gwyneth Paltrow Apple (Apfel) nennen, daran hat man sich mittlerweile gewöhnt. Doch ein "Diamant" in Bayern? Auch das gibt es.

Der kleine "Diamant" ist ein Junge und gerade einmal süße vier Wochen alt. Mit seinen Eltern Shpejtim und Klodjana Mehmetaj, die aus dem Kosovo stammen, wohnt er in Passau. Im Kosovo sei "Diamant" ein bekannter, wenn auch nicht besonders häufiger Name, sagt Vater Shpejtim, der seit 1995 in Deutschland lebt. Er erklärt die Bedeutung im Kosovarischen so: "Diamant meint ein plötzliches, unerwartetes Geschenk Gottes." Der Name werde häufig dann vergeben, wenn ein Kind lang ersehnt wird und sich der Kinderwunsch erst spät erfüllt, erzählt Shpejtim Mehmetaj.

So wie beim kleinen "Diamanten" aus Passau. 40 Jahre war Vater Shpejtim alt, als er begann, eine Familie zu gründen – das ist in seiner Heimat sehr spät. Mittlerweile hat er mit seiner Frau drei Kinder, "Diamant" ist sein erster Sohn, die Großmutter des Kleinen hat den Namen vorgeschlagen.

In Deutschland ist der Vorname weder gebräuchlich noch eindeutig geschlechterspezifisch, früher hätte ihn das Standesamt wohl abgewiesen. Doch wie das Bundesverfassungsgericht 2008 entschied und das Standesamt Passau bestätigt, wird die Namenswahl der Eltern heutzutage nur dann abgelehnt, wenn das Wohl des Kindes gefährdet ist. Und dies ist bei "Diamant" nicht gegeben.

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