Straubing / Deggendorf
Straubing möchte eigene Hochschule – Kritik von der TH Deggendorf

02.07.2016 | Stand 18.09.2023, 1:16 Uhr

Der Eingangsbereich des Wissenschaftszentrums in Straubing. Aus der Bildungseinrichtung soll eine Hochschule für Biotechnologie und Nachhaltigkeit werden, sehen aktuelle Pläne vor. − Fotos: Bäumel-Schachtner, Ober, bbv

Der Straubinger Oberbürgermeister Markus Pannermayr will in seiner Stadt eine Hochschule für Biotechnologie und Nachhaltigkeit entstehen lassen. Diesen Plan hat er gemeinsam mit einigen Mitstreitern, darunter Münchens TU-Präsident Prof. Dr. Wolfgang Herrmann, bei Ministerpräsident Horst Seehofer vorgestellt. Das sorgt jedoch für erhebliche Verstimmung bei den niederbayerischen Hochschul-Nachbarn.

Mit scharfen Formulierungen kritisiert beispielsweise Prof. Dr. Peter Sperber, Präsident der Technischen Hochschule Deggendorf, das Straubinger Vorgehen. Für ihn dies "völlig unverständlich". Straubing entwickle sich damit "weg vom Kooperationspartner hin zu einem Konkurrenten der TH Deggendorf".

Mit seinem Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe hat die Gäubodenstadt durchaus eine Nische in der Forschungslandschaft gefunden. Eine der drei Säulen des Zentrums ist das Straubinger Wissenschaftszentrum. Dort gibt es bisher einen Bachelor- und Masterstudiengang Nachwachsende Rohstoffe. Das Angebot soll in Zukunft um vier weitere Bachelor- und Masterstudiengänge erweitert werden. Damit einher gehen neue Planstellen und Professuren. Um Platz zu schaffen, müssen in Straubing auch neue Labors und Räume für Forschung und Lehre geschaffen werden.

Laut Pannermayr startet nächstes Jahr die Bauphase für das Gebäude für nachhaltige Chemie: "Bis 2019 soll es fertig sein." Es soll an der Donau eine Heimat finden. Zudem stehe das Konzept für die Labore und am früheren Jugendzentrum wird gebaut. Auch das Karmelitenkloster wird wohl Hochschuleinrichtungen beherbergen. Das alles kostet Geld, und Pannermayr will sicherstellen, dass die vom Freistaat dafür vorgesehenen 50 Millionen Euro wirklich gut angelegt sind. Bei Seehofer stößt er auf offene Ohren – der Ministerpräsident selbst hat vor Ort in Straubing das Versprechen gegeben, dass Straubing eine "echte Hochschule" bekommen soll.

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