Burghausen/Deggendorf
Hochgiftiges Jakobskreuzkraut verbreitet sich auf Bayerns Wiesen

27.07.2015 | Stand 21.09.2023, 6:00 Uhr

Am Burghauser Burghang hat sich das Jakobskreuzkraut schon großflächig ausgebreitet. Pferdehalterin Gudrun Furtner ist besorgt um ihre Tiere, aber auch um ihre eigene Gesundheit. − Fotos: Drexler

Es ist schön anzuschauen, knallgelb, weit verbreitet – und hochgiftig. Das Jakobskreuzkraut blüht in weiten Teilen Bayerns, besonders Oberbayern ist betroffen. Die bis zu eineinhalb Meter hohe Pflanze ist äußerst schädlich für Mensch und Tier. Vor allem Pferdebesitzer und Imker sind besorgt über die explosionsartige Ausbreitung in den letzten Jahren. "Es ist sehr schwierig, etwas gegen die Blume zu tun", sagt Gudrun Furtner aus Burghausen, die selber leidenschaftliche Hobbybotanikerin und Pferdehalterin ist.

Mit ihrem violetten Stängel und den 13 Blütenblättern wird die Blume häufig mit dem ähnlich aussehenden, aber nur fünfblättrigen Johanniskraut verwechselt, das aber – ganz im Gegensatz zum Jakobskreuzkraut – als Heilpflanze Verwendung findet. Das Jakobskreuzkraut hingegen sollte man nicht berühren und auf keinen Fall in irgendeiner Weise zu sich nehmen. Auch über die Haut können die leberschädigenden Alkaloide aufgenommen werden. "Nicht nur die Blüten, die ganze Pflanze ist sehr giftig", sagt Furtner.

In vielen Regionen Norddeutschlands kennt man das Problem schon länger. "Wegen der Pflanze haben dort schon ganze Kuh- und Pferdeweiden stillgelegt werden müssen. Bei uns jedoch ist die Pflanze erst in den letzten Jahren so weit verbreitet", sagt Furtner. "Noch kein flächendeckendes Problem" sei das Jakobskreuzkraut im Landkreis Passau, sagt Robert Schnellhammer vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Passau- Rotthalmünster. Doch auch in Niederbayern tritt die Pflanze auf. "Es ist vielleicht noch nicht ganz so schlimm wie in Oberbayern, aber das Jakobskreuzkraut ist auf dem Vormarsch", sagt Josef Freundorfer vom Fachamt Pflanzenbau beim AELF Deggendorf. Vor allem im Landkreis Deggendorf gebe es mehrere Flächen, auf denen das Kraut wächst. Auch um Landshut wurde es schon gefunden. "Pferdehalter sind stark betroffen, weil Kreuzkraut für Pferde absolut giftig ist", sagt Freundorfer.

Mehr zum Thema lesen Sie in Ihrer Heimatzeitung vom 27. Juli 2015 (Online-Kiosk) oder als registrierter Abonnent hier.