Straubing
Wiesenhof-Prozess: Richter lässt Zuschauersaal räumen

24.10.2013 | Stand 25.10.2013, 7:10 Uhr

Tumulte im Gerichtssaal des Amtsgerichts Straubing gab es am Donnerstag beim Prozess gegen Tierschützer. Dieser Mann wurde von Polizisten aus dem Gerichtssaal entfernt. Zuvor gab es eine Farbbeutel-Attacke auf die Fassade des Amtsgerichts.  − Foto: Haas

Ein Richter hat am Donnerstagnachmittag den Zuschauersaal vor dem Amtsgericht Straubing räumen lassen. Auch die vier Angeklagten wurden aus dem Gerichtssaal entfernt. Der Prozess gegen Tierschützer, die im März 2013 stundenlang die Zufahrt zur Geflügel-Mast-Fabrik Wiesenhof in Bogen blockierten, wurde am Nachmittag in Abwesenheit der Tierschützer fortgesetzt und abgeschlossen.

Die Angeklagten wurden zu 15 Tagessätzen à zehn Euro verurteilt. Bereits am 9. März, als die Tierschützer die Fabrik-Zufahrt sperrten, sorgten sie bayernweit für Schlagzeilen. Das dürfte nun nicht anders sein: "Halt’s Maul", riefen sie dem Richter zu, der sie daraufhin in Ordnungshaft schickte. Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, hatten die Angeklagten ohne Redeerlaubnis des Richters gesprochen. Weil sie sich nicht unterbrechen ließen und einige der ca. 60 Zuschauer Beifall klatschten bzw. Protest bekundeten, eskalierte die Verhandlung. Die Polizei musste die Angeklagten regelrecht aus dem Gerichtssaal zerren.

Bereits am Donnerstagmorgen wurde die Polizei zum Amtsgericht in Straubing gerufen, weil in der Nacht die Fassade des Gebäudes mit grüner Farbe beworfen wurde. Die Kripo Straubing prüfe, ob die Tierschützer dafür verantwortlich sind, berichtete die Polizei. Zudem demonstrierten etwa 50 Wiesenhof-Gegner vor Prozess-Beginn vor dem Gericht.

 − pnp

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