Eging am See
AfD in der Eginger Sonnentherme: Gegner fürchten um Ruf der Therme

01.08.2017 | Stand 19.09.2023, 23:03 Uhr

Ein großes Podium bot sich den regionalen AfD-Politikern und deren bundesweitem Spitzenkandidaten Alexander Gauland bei ihrer Kundgebung am vergangenen Donnerstag im Saal der Sonnentherme. − Fotos: Maier

Die AfD hat in Eging am See (Landkreis Passau) eigenen Angaben zufolge kein einziges Mitglied. Dennoch hat sie dort in den vergangenen zwei Monaten drei Veranstaltungen abgehalten. Schauplatz: die Gaststätte der kommunalen Sonnentherme. "Darf das sein? Kann man so etwas nicht verhindern?", fragen sich AfD-Gegner: Die Antwort ist Nein - auch wenn das Bürgermeister Walter Bauer nicht gefällt, der um den Ruf der Sonnentherme fürchtet.

Allein der Pächter entscheidet, wen er in seine Gasträume lässt. Das ist Josef Döttl (58), seit 43 Jahren Koch und ein gestandener Wirt. "Wo komme ich da hin, wenn ich anfange, meine Gäste nach ihrer politischen Richtung auszusuchen?", fragt er. Mit Demokratie und Gleichheit habe das nichts zu tun.

"Da bin ich auf jede Veranstaltung angewiesen"

Gleichzeitig betont Döttl: "Die Zeiten für Wirte werden immer schwerer. Da bin ich auf jede Veranstaltung angewiesen. Ich bin in erster Linie Geschäftsmann. Welche Gesinnung ein Gast hat, ist für mich absolute Nebensache. Mir ist egal, welche Partei kommt, so lange sie demokratisch ist und alles geordnet abläuft."

Bei den beiden kleineren AfD-Terminen im Juni sei es gesittet zugegangen. Deshalb habe er dann den Saal für die Kundgebung mit Spitzenkandidat Alexander Gauland am vergangenen Donnerstag zur Verfügung gestellt.

"Nicht glücklich" ist Bürgermeister Walter Bauer eigenen Worten zufolge über das Zustandekommen der drei AfD-Termine: "Das wird dem Ruf der Sonnentherme nicht gerecht."

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