Vilshofen
Leben nach dem Tod? PNP-Reporter zu Besuch bei einem Medium

28.07.2017 | Stand 21.09.2023, 1:06 Uhr

Elisabeth Noll öffnet ihr Haus für Menschen, die als Medium arbeiten, und solche, die Kontakt ins Jenseits suchen. − Foto: Schlegel

Seit es Menschen gibt, fragen sie sich, ob es ein Leben nach dem Tod gibt. "Ja, das gibt es", sagt Elisabeth Noll mit überraschender Selbstverständlichkeit. "Ich weiß es. Ich war schon einmal dort." Na ja, fast, schränkt sie ein. Noll, 65 Jahre alt, beließ es nicht bei ihrem kurzen Blick ins Jenseits. Was sie sah, als sie zwischen Leben und Tod wandelte, gleicht den Erzählungen anderer Menschen, die einen Zipfel des Todes schon in der Hand hatten, aber noch einmal losließen. Es ist dieser Blick in einen dunklen Tunnel, an dessen Ende ein warmes, helles Licht zu sehen ist. Wissenschaftler erklären dies mit Halluzinationen im absterbenden Gehirn.

Der Notarzt sagte: "Lassen Sie sie sterben"

Elisabeth Noll war dreißig, als die Ärzte sie aufgaben. Sie lag daheim, wog nur noch 37 Kilo. Ihre Mutter rief den Notarzt. "Lassen Sie sie daheim in Frieden sterben", soll er gesagt haben. "Es bringt nichts mehr, sie mitzunehmen." Elisabeth Noll spürt, wie Kälte in ihren Körper Einzug hält. Sie spürt einen Zug in den Füßen, "als ob sich etwas trennt". Im Delirium hört sie den Arzt sagen: "Hoffentlich kann sie gut sterben." Sie steht in einem dunklen Tunnel, wird hineingezogen, angezogen von einer Lichtöffnung. Sie spürt Angst, die nachlässt, je mehr sie sich dem Licht nähert. Sie fühlt sich geführt, sicher aufgehoben. Elisabeth Noll erzählt die Geschichte nicht zum ersten Mal. Sie erzählt ruhig, macht Pausen, die die Spannung erhöhen, weiß um jedes Detail.

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