Es war von Vornherein klar: Es wird nicht leicht mit der Wahrheitsfindung beim Prozess gegen einen 30-Jährigen aus Vilshofen, dem versuchter Mord vorgeworfen wird. Stefan K. soll am 15. August vorigen Jahres versucht haben, seinen Kontrahenten (34) zu erstechen. Mordversuch wird ihm angelastet, weil er das Messer vor der Attacke heimtückisch hinterm Rücken versteckt haben soll. Am Freitag, dem dritten Verhandlungstag, kam das Schwurgericht trotz der Aussage von zehn Zeugen nicht entscheidend weiter.
Zentrale Figur in diesem Streit, der nur durch großes Glück nicht tödlich endete, war offenbar eine junge Frau mit 23 Jahren. Angelika S. ist mit Valery - dem späteren Opfer - seit Ende 2013 befreundet bzw. liiert. An besagtem Tag im August vorigen Jahres wollte sie aber Schluss machen mit ihm, hatte seine Sachen gepackt und war in Vilshofen in die Wohnung von Stefan K. gegangen, auch wenn man - wie sie sagte - nicht näher befreundet gewesen sei. Um mit der emotionalen Belastung fertig zu werden, traf sie sich zusätzlich mit einer Freundin. Gemeinsam hielt man sich in der 35 Quadratmeter großen Wohnung auf. Es wurden Drogen konsumiert, es wurde gekocht und gegessen - und es gab Stress. Der Prozess wird am Montag um 8.30 Uhr fortgesetzt.
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