Ortenburg
Hans Schuierer: Wie es damals war in Wackersdorf

25.04.2017 | Stand 20.09.2023, 2:34 Uhr

Den Wackersdorf-Kalender von 1987 präsentierte Paul Gross von der Gewerkschaft der Polizei auf der Veranstaltung in Ortenburg. Neben ihm v.l.Eike Hallitzky, Landesvorsitzender der Grünen, Sylvia Kotting-Uhl , MdB der Grünen und atompolitische Sprecherin, Dirk Wildt, Kreisvorsitzender der Grünen im Landkreis Passau, Hans Schuierer, Landrat von Schwandorf a.D., SPD. − Foto: Hermann Schoyerer

Jahrestag von Tschernobyl: Anlass genug, für Grüne, Ex-SPD-Landrat und Polizei über die Anti-Atomkraft-Bewegung, Gewalt und Atommüll-Endlager zu diskutieren.
Hans Schuierer (86), ehemaliger Landrat von Schwandorf, war vom Plan einer Wiederaufbereitungsanlage (WAA) für hochradioaktiven Atommüll begeistert. Vertraulich hatte ihn ein Minister der bayerischen Staatsregierung informiert, die Anlage soll in seinem Landkreis gebaut werden. Dabei sollen mindestens 3000 saubere Arbeitsplätze entstehen. Das war vor rund 35 Jahren in München.Kurze Zeit später wurde das erste Modell präsentiert. "Was soll denn der 200 Meter hohe Schornstein", habe er gefragt, berichtete Schuierer auf der Veranstaltung "Atommüll-Endlager: Gewalt oder Konsens?", zu dem die Landkreis-Grünen am vergangenen Freitag ins Weiherhaus-Theater in Ortenburg eingeladen hatten. Radioaktive Partikel würden meilenweit verweht, sei ihm damals geantwortet worden. Da sei ihm klar geworden, die versprochenen sauberen Arbeitsplätze sind eine Lüge. So wurde vor 35 Jahren ein bis dahin unauffälliger sozialdemokratischer Landrat zu einem der ersten Anti-Atomkraft-Gegner der SPD und später zu einem ihrer bekanntesten.

− va