Rotthalmünster
Beschwerden über Bereitschaftspraxis – KVB gelobt Besserung

16.02.2018 | Stand 16.02.2018, 19:00 Uhr

Seit Mitte Januar gibt es die Bereitschaftspraxis am Krankenhaus Rotthalmünster. Über diese Neuregelung und die Ausstattung der Praxis ist nicht jeder Arzt in der Region glücklich. − Foto: Jörg Schlegel

Keine Arzthelferin, kein Material und kaum Geräte, kein Zugang zum Computer – von einem "Chaosdienst" in der neuen Bereitschaftspraxis am Krankenhaus Rotthalmünster berichtet Dr. Tomislav Truckenbrod. Er beschwert sich in einem Brief massiv bei der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB). Die KVB – zuständig für die Bereitschaftspraxen, die es seit Januar bayernweit gibt, und die Einteilung der Ärzte – räumt Startschwierigkeiten ein. Sie bedauert auf PNP-Anfrage, dass im Fall von Dr. Truckenbrod "die Kommunikation leider nicht zufriedenstellend gelaufen" sei. Und sie gelobt Besserung, etwa beim Personal. "Zwischenzeitlich ist sichergestellt, dass ab dem 19. Februar zusätzlich an allen Werktagen medizinisches Personal den diensthabenden Arzt unterstützen wird", kündigt die KVB an.

An einem Dienstag Anfang Februar war der Praktische Arzt erstmals für die Bereitschaftspraxis eingeteilt. "Dabei habe ich leider eine ganz böse Überraschung erlebt. Es war keine Arzthelferin vor Ort", berichtet er. Erst nach mehreren Telefongesprächen sei ihm mitgeteilt worden, dass auch keine Arzthelferin kommen werde. "Nachdem ich die Räumlichkeiten inspiziert habe, musste ich leider feststellen, dass zur Versorgung der Patienten nur eine Blutdruckmessung möglich war, sonst gar nichts (nicht einmal Material für Verbände)", schreibt Truckenbrod weiter.

Ist der beschriebene Vorfall der Normalfall in der Bereitschaftspraxis Rotthalmünster? "Nein", betont man bei der KVB. Aber Pressesprecherin Birgit Grain gibt auch bedauernd zu: "Leider konnten gerade in der Anfangsphase für die Bereitschaftspraxis Rotthalmünster an den Werktagen (Montag, Dienstag, Donnerstag) keine Arzthelferinnen zur Verfügung gestellt werden". Sie schiebt erklärend nach: "Der Arbeitsmarkt in dieser Region ist schwierig." An den Hochlasttagen Mittwoch, Freitag und am Wochenende sowie an den Feiertagen "wurde der diensthabende Arzt bisher immer von einer Arzthelferin unterstützt", betont Grain.

− est

Den gesamten Artikel lesen Sie in der Samstagsausgabe (17. Februar) der Passauer Neuen Presse (Ausgabe Pocking/Bad Füssing/Bad Griesbach).