Pocking
"Wir kämpfen mit denselben Herausforderungen"

24.11.2017 | Stand 19.09.2023, 23:03 Uhr

Das Thema "Frauen im Vereinsvorstand" bot viel Diskussionsstoff für (v.l.) Nadine Espey, Angela Sedleczki und Adriana Ciurlia. Klar wurde dabei: Vereinsvorstände sehen sich ähnlichen Herausforderungen gegenüber – egal ob Frau oder Mann. − Fotos: Esterer

Schriftführerin oder Beisitzerin – das hört man oft. Doch eine Frau, die den Sportverein leitet oder die Abteilung Fußball? Studien besagen, dass nur etwa zehn Prozent der Vorsitzenden von Sportvereinen weiblich sind. Die PNP hat sich mit drei Exemplaren dieser "seltenen Spezies" unterhalten.

Bundesweit mischen nur wenige Frauen in der Vorstandsriege von Vereinen mit. Woran liegt’s?
Nadine Espey: Ehrenamt ist heutzutage ein ganz schwieriges Amt. Jeder will zwar mitreden– aber tatsächlich die Verantwortung für ein Amt übernehmen? Dazu sind die Wenigsten bereit. Der Grund, warum wenige Frauen so ein Amt übernehmen, ist sicherlich der Historie geschuldet – früher waren Vereine sehr Männer-lastig. Die Alteingesessenen sind daher vermehrt Männer. Viele meiner Vorstandskollegen, mit denen ich jetzt aktiv zu tun habe, sind weit älter als ich – und eben männlich. Adriana Ciurlia: Viele Frauen interessiert es einfach nicht, was sich in den Vereinen tut. Im Fall vom Fußball ist es ganz besonders so, nur noch wenige Frauen schauen überhaupt zu. Also ich mache mein Amt gerne und es macht mir Freude, dem Verein helfen zu können, da mir der Verein sehr viel bedeutet.
Espey: In klassischen Frauenbereichen, etwa Damenturnen oder Gymnastik, ist die Quote sicherlich höher.
Angela Sedleczki: Fast niemand ist fürs Ehrenamt leicht zu begeistern, es bedeutet einfach einen gewissen Zeitaufwand.Inwiefern spielt da mit, dass Frauen traditionell für die Familie, die Kinder und den Haushalt zuständig sind?Espey: Die Erziehung von Kindern obliegt auch heute noch meist den Frauen, sie haben eine Doppel- oder sogar Dreifachbelastung – also Beruf, Erziehung, Unterstützung vom Mann, einige haben auch noch pflegebedürftige Angehörige zu betreuen. Aus diesem Grund ist die Annahme eines Ehrenamts mit entsprechender Verantwortung nur schwer zusätzlich leistbar. ...

− est

Das gesamte Interview lesen Sie in der Samstagsausgabe (25.11.) der Passauer Neuen Presse (Ausgabe Pocking/Bad Füssing/Bad Griesbach).