Bad Füssing
Bad Füssingerin unterbricht ihren Hungerstreik für eine Winterpause

25.11.2017 | Stand 20.09.2023, 5:01 Uhr

Ihren Hungerstreik vor dem Haus Kurpark in der Mozartstraße in Bad Füssing (Landkreis Passau) hat Katharina Kalina unterbrochen. − Foto: Schlegel

Das weiße Zelt steht zwar noch vor dem Haus Kurpark in der Mozartstraße in Bad Füssing (Landkreis Passau), aber es ist verwaist. Katharina Kalina, die dort öffentlichkeitswirksam in den Hungerstreik getreten ist, um - wie berichtet - gegen Terror, Willkür und Fremdenhass ein Zeichen zu setzen, hat nach 15 Tagen aufgegeben. Wobei, das stimmt nicht ganz: "Ich habe meinen Hungerstreik nicht beendet, sondern nur unterbrochen", teilt die 63-Jährige am Telefon mit. "Ich werde auf jeden Fall weiterkämpfen." Aber erst, wenn es wieder wärmer ist. Im Sommer.

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Der Arzt habe ihr dringend geraten, die Aktion abzublasen. Auch die Polizei habe ihr ins Gewissen geredet, dass nicht damit zu spaßen sei, wenn sie plötzlich kollabiere. Das Hungern habe ihr, erzählt sie freimütig, tatsächlich kaum etwas ausgemacht. "Ich dachte, der schlimmste Feind wird mein Körper sein. Dem war aber nicht so." Bis jetzt empfinde sie keinen Hunger, im Gegenteil, sie müsse sich dazu zwingen, kleine Häppchen zu sich zu nehmen. Nur nach einer gewissen Zeit merke sie, wie ihr die Stimme versage und sie Schwäche übermanne.

Katharina Kalina sieht sich als Opfer von Behördenwillkür – den Ämtern unterstellt sie allerhand: Fremdenhass zum Beispiel. "Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sind die Deutschen ja über Nacht nicht plötzlich zu Demokraten geworden", meint die Russlanddeutsche. "Die Faschisten sind noch immer unter uns. Sie regieren im Verborgenen."...

− mok

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