Bad Füssing
Besuch: Erzbischof Georg Gänswein war zu Gast in Bad Füssing

02.07.2017 | Stand 21.09.2023, 1:39 Uhr

Dr. Johannes Zwick, Aufsichtsratsvorsitzender der Johannesbad-Gruppe, begrüßte Georg Gänswein (r.) in Bad Füssing. − Foto: Kessler

Erzbischof, Privatsekretär von Papst emeritus Benedikt XVI., Präfekt des päpstlichen Hauses – allein schon die Titel und Ämter von Georg Gänswein lassen darauf schließen, dass am Samstag in Bad Füssing (Lkr. Passau) ein hochrangiger Vertreter der katholischen Kirche zu Gast war. Doch nicht nur wegen seiner Titel wird der Besuch von Gänswein vielen in guter Erinnerung bleiben. Er überzeugte auch mit seinem Auftritt, seiner volksnahen Art und seiner direkten Ansprache. Und auch als "Schutzengel unseres Papstes emeritus Benedikt XVI.", wie Staatsminister Marcel Huber in seiner Begrüßung betonte. Er dankte Gänswein dafür, dass er als dessen Privatsekretär "so gut auf unseren Papst emeritus aufpasst".

Direkt aus Rom war er gekommen, der Erzbischof, persönlich abgeholt am Flughafen in München von Dr. Johannes Zwick, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Johannesbad-Gruppe. Denn dort, im Johannesbad, war der Erzbischof aus Rom Gast bei den "Bad Füssinger Gesprächen".

Sicher, das gab er eingangs auch gleich selbst zu, der Titel seines Vortrags sei etwas sperrig, umständlich und lang: "Europa im Jahr 2017 – zukunftsträchtig oder dem Tod geweiht? 60 Jahre Römische Verträge: Was kann Europa aus einer römischen Vergangenheit lernen?" Georg Gänswein nahm die Gäste im Johannesbad-Atrium dabei mit auf eine kleine Reise: eine Bildungsreise, durch die Geschichte der Stadt Rom, die wechselvolle Geschichte Europas – angefangen vom Römischen Weltreich, über die Leistungen von Kaiser Karl dem Großen, den Investiturstreit zwischen Kaiser und Papst bis hin zu den Römischen Verträgen, die vor genau 60 Jahren von den Vertretern der Regierungen Belgiens, der Niederlande, Luxemburgs, Deutschlands, Frankreichs und Italiens unterzeichnet worden waren. Es war die Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft – die Grundlage für ein vereintes Europa.

Und immer wieder stellte Gänswein die Bezüge zum Christentum her. Sein Fazit: Der christliche Glaube ist der Kern der Europäischen Union, ihr Fundament. Und er ist für die Zukunft dieses Staatenbündnisses überlebensnotwendig. Er forderte: "Statt sich wie ein in die Pubertät geratener Jugendlicher immer neu gegen die eigenen Eltern zu stemmen, sollten wir Europäer das christliche Erbe des Abendlands dankbar annehmen."

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