Pocking
Alt werden im Traumberuf Altenpflege

27.03.2017 | Stand 19.09.2023, 21:12 Uhr

Die Karriereleiter steil nach oben sind im Haus an der Rott Andrea Heidenberger (links) und Julia Sebele (rechts). Die eine ist Heimleiterin, die andere Pflegedienstleiterin, ihr gemeinsamer beruflicher Ausgangspunkt war examinierte Altenpflegerin. Gefördert haben ihr Engagement die Gesellschafter des Seniorenheims, einer davon ist Michael Huber (Mitte). − Foto: Jörg Schlegel

Als sie ihren Lebenslauf für das Gespräch mit der Lokalzeitung zusammentippt, wird ihr erst richtig bewusst, was sie alles geschafft hat. "Insgeheim bin ich ein bisschen stolz auf mich", sagt Julia Sebele aus Tettenweis. Stimmt, das darf sie. Die 26-Jährige hat sich innerhalb von zehn Jahren durch kontinuierliche Weiterbildung zur Pflegedienstleiterin hochgearbeitet. Ihre Vorgesetzte im Haus an der Rott, die Heimleiterin Andrea Heidenberger (54), hat als Quereinsteigerin einen nicht minder beachtlichen beruflichen Werdegang hinter sich. Sie hat erst mit 37 ihre Leidenschaft für die Altenpflege entdeckt.

Vorher hat sie auch kaum Zeit, sich großartig Gedanken über ihre berufliche Karriere zu machen. Andrea Heidenberger heiratet, bekommt Kinder, bleibt daheim, schmeißt den Haushalt und erzieht den Nachwuchs. "Natürlich arbeite ich nebenbei. Aber das sind die typischen Teilzeitarbeiten für Frauen." Als die Töchter zwölf und 14 Jahre alt sind – und sie 37, liest sie zufällig eine Anzeige: Gesucht wird eine Altenpflegehelferin. "Warum nicht?", denkt sie. Sie stellt sich vor und bekommt den Job. Schnell wird ihr klar: "Ja, das ist es. Das will ich machen." Ebenso rasch merkt sie auch: Da geht noch mehr. Also drückt sie nochmal die Schulbank und macht eine Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin und anschließend zur Pflegedienstleitung. Ihre Abschlussnoten sind grandios, ein Job beim Pflegedienst von Armin Kotlik, einem der vier Gesellschafter des Hauses an der Rott, ist ihr sicher.

"Ich war dort Pflegedienstleiterin. Dann ist 2015 die Stelle der Heimleitung im Haus an der Rott frei geworden. Und ich habe ihn bekommen", erzählt sie. "Wenn man sich vorstellt, dass ich mal ohne Schulabschluss war – und nun leite ich ein Heim." Baffes Erstaunen schwingt noch mit in ihrer Stimme. Und eine gehörige Portion Stolz. "Man ist nie zu alt für etwas, wenn man nur dafür brennt. Das habe ich gelernt. Und: Das Alter spielt bei unserem Beruf keine Rolle." ...

− mok

Den gesamten Artikel lesen Sie in der Dienstagsausgabe (28.03.) der Passauer Neuen Presse (Ausgabe Pocking/Bad Füssing/Bad Griesbach).