Passau
Kritik an Dackelmuseum bekräftigt: "Passau ist keine Dackelstadt"

13.04.2018 | Stand 21.09.2023, 6:51 Uhr

Er werde das "sogenannte Museum" nicht besuchen, kündigt Dr. Egon Johannes Greipl im dpa-Interview an. − Foto: Jäger /dpa

Das Dackelmuseum in Passau von Seppi Küblbeck und Oliver Storz hat bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Jetzt hat die Deutsche Presseagentur (dpa) auch dessen größten Kritiker, den ehemaligen bayerischen Generalkonservator und ödp-Stadtrat Dr. Egon Johannes Greipl, prominent zu Wort kommen lassen. Er werde das "sogenannte Museum" nicht besuchen, kündigt Greipl im dpa-Interview an. Er sehe es eher als Laden beziehungsweise Kunstinstallation, erneuerte Greipel seine Kritik, die er schon vor einigen Wochen im PNP-Interview geäußert hatte.

"Die beiden Dackelogen haben es geschafft, aus dem Kurzbeiner einen Hype zu machen. Das muss man anerkennen", sagt Greipl im Interview. "Sie haben eine Form der Werbung gefunden, die ungewöhnlich, aggressiv und spektakulär ist. Ganz unabhängig von der tatsächlichen Qualität und Seriosität des Produkts hat diese Werbung eine beinahe besoffene Begeisterung beim Publikum hervorgerufen."

Dann ist es aber auch schon getan mit dem Lob.

Mehr zum Thema:
- Video: Nur noch wenige Tage bis das Passauer Dackelmuseum öffnet
- Fotos: Das erste Dackelmuseum der Welt hat in Passau eröffnet
- Greipl: "Kein Metzger mehr, aber ein Dackelmuseum"

Er wollte nicht, dass das Bild, das die Menschen sich von Passau machen "ausschließlich aus Hochwasser, Flüchtlingen, Domorgel und Dackeln" bestimmt werde. "Passau ist keine Dackelstadt, vierbeinige Dackel jedenfalls gehören nicht zu ihrer Identität. Wer möchte denn in Dackelstadt geboren sein?", fragt der gebürtige Passauer, der in der Altstadt lebt und schon vor einigen Wochen in der PNP beklagt hatte, dass es dort "keinen Metzger mehr, aber ein Dackelmuseum" gebe. Ähnliche Kritik äußerte er auch in der "Süddeutschen Zeitung".

Küblbeck und Storz reagierten schon da mit einem Augenzwinkern: Das Schaufenster ihres Geschäfts "Kleine Residenz" dekorierten sie mit Plastikbrezen und Plüschwürsten zur "Metzgerei Greiplinger" um.

− lu