Abschied mit Wehmut
Die scheidende MMK-Chefin Josephine Gabler im Gespräch

07.03.2018 | Stand 07.03.2018, 6:00 Uhr

Finanzielle Stabilität ist der größte Wunsch der scheidenden Direktorin Josephine Gabler für die Zukunft des Museums Moderner Kunst – Wörlen in Passau. − Foto: Rabenstein

Heute ist der letzte Arbeitstag von Josephine Gabler als Direktorin am Museum Moderner Kunst – Wörlen in Passau. In zehn Jahren hat die promovierte Kunsthistorikerin über 120 Ausstellungen gezeigt und dem Museum in der Bräugasse 17 ein anerkanntes Profil verschafft. Die PNP führte ein Abschiedsgespräch.

Können Sie sich erinnern, mit welchen Gefühlen Sie damals nach Passau gekommen sind?

Josephine Gabler: Ich bin mit freudigen Erwartungen gekommen, mit ganz viel Lust, an diesem Haus zu arbeiten. Ich hatte mich ja informiert, was hier alles gezeigt wurde und habe mich darauf gefreut, in einer großen Bandbreite der Kunst hier arbeiten zu können und Ausstellungen umzusetzen. Das hat sich ja auch bewahrheitet und hat mir großen Spaß gemacht.

Mit welchen Gefühlen Sie denn jetzt?

Gabler: Einerseits mit einem ruhigen Gefühl, weil ich glaube, dass das Haus im Moment gut dasteht, sowohl fachlich als auch dank der zugesagten staatlichen Ausstattung finanziell. Andrerseits aber auch mit Wehmut, weil ich viele Menschen zurücklasse, mit denen mich mittlerweile sehr viel verbindet und die ich sicherlich vermissen werde. Wir haben uns natürlich verabredet, wir sehen uns in Berlin. Aber ob es dazu kommt, muss man sehen. Ja, es ist eine zwiegespaltene Stimmung.

Welches ist Ihr größtes gelungenes Vorhaben am MMK ?

Gabler: Es war mir ein Anliegen, als ich kam und das Haus intensiver kennenlernen konnte, aus einem Ausstellungshaus, einer Kunsthalle, ein wirkliches Museum zu machen. Ich glaube, das ist mir gelungen. Wir werden mittlerweile bis nach München und weiter, nicht nur wahrgenommen als Durchlaufstation von x-beliebigen Ausstellungen. Wir werden jetzt wahrgenommen als Institution, die verantwortungsbewusst und verantwortungsvoll mit Kunst umgeht. Und die auch eine Kompetenz hat im Umgang mit Kunst und auch in der Kuratierung eigener Ausstellung. Ich glaube, dass das auch ganz wichtig ist für das weitere Fortbestehen dieses Hauses. Ich bin glücklich, dass meine Nachfolgerin auch eine ausgewiesene Wissenschaftlerin und Museumsfachfrau ist und dass das Haus deshalb auf diesem Weg weitergehen kann.

Mehr zum Thema lesen Sie am 7. März in der Passauer Neuen Presse.