Passau
Hirnschrittmacher hilft Passauerin mit Tourette-Syndrom

27.12.2017 | Stand 19.09.2023, 23:07 Uhr

Am liebsten lacht Anita Schurz (r.), häufig mit ihrer Freundin Claudia Donaubauer. Heute muss Anita keine Angst mehr haben, dass sie plötzlich austickt, brüllt wie ein Tier oder sich selbst verletzt. Heute kann die Tourette-Patientin ohne Angst vor einem Anfall leben. − Fotos: Hatz

Die Passauerin Anita Schurz hat Tourette. Doch seit zehn Jahren lebt sie mit einem Hirnschrittmacher – und genießt seitdem jeden Augenblick ohne Anfall.

Anita Schurz taucht einen Keks in ihren Kaffee. Sie ist dankbar, dass sie einfach nur hier sitzen kann, dass sie keine Angst mehr haben muss, plötzlich zu quieken, zu grunzen oder zu brüllen, ohne es zu wollen. Die Passauerin hat das Tourette-Syndrom. Ein Hirnschrittmacher sorgt dafür, dass sich die 55-Jährige unter Kontrolle hat. Sie war die erste Patientin in Bayern, der vor zehn Jahren ein solcher Apparat eingesetzt wurde.

In der Zeit, die seit der OP vergangen sind, hat sie nicht nur ihr Leben ordnen können, sie hat sich auch noch einmal verliebt wie ein Teenager und freut sich über jeden Augenblick, den sie mit ihrem Lebensgefährten Rudi verbringen kann. Anita Schurz umarmt gerne die Menschen um sich herum, weil sie so froh ist, dass sie da sind. Sie geht mit einer Freundin auf den Friedhof und dankt den verstorbenen Eltern, dass sie sich um ihr Kind kümmern konnten. Denn dass nicht der mittlerweile erwachsene Sohn, sondern die Krankheit ihr Leben bestimmte, schmerzt sie besonders.

Die Krankenkasse AOK Bayern würde eine Selbsthilfegruppe für Tourette-Betroffene unterstützen und fördern. Ansprechpartner für Interessierte ist Andreas Windpassinger, Tel: 0851 5302-306.

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- Leben unter Strom
- Stichwort: Tourette