Dass die Innstadt ein gutes Pflaster ist, wenn es darum geht, die Geheimnisse der Passauer Vergangenheit zu ergründen, ist nicht ganz neu. Doch dieses Mal ist selbst der erfahrene Stadtarchäologe Dr. Jörg-Peter Niemeier ins Staunen geraten, was auf dem Grundstück des ehemaligen Pauerschlösschens an der Kapuzinerstraße 14 ans Licht gekommen ist. Bei Ausgrabungen unmittelbar neben dem Gasthaus zur Schnecke wurde eine 500 Jahre alte Bronzegießerei entdeckt. In etwa drei Meter Tiefe kann man noch gut das Mauerwerk der Werkstatt von anno dazumal erkennen. Doch nicht nur das: Die Mitarbeiter von Grabungsleiterin Ildiko Bösze aus der Nähe von Regensburg sind bei ihrer Suche auf ein Teil eines bronzenen Gürtels gestoßen und haben die dazugehörige Form entdeckt, in der sie hergestellt wurde. "Das war eine echte Überraschung", stellt Niemeier (64) fest, der den interessanten Fund im Magazin der Stadtarchäologie eingereiht hat.
Neben der Bronzegießerei befand sich ferner eine Latrine, die noch gut zu sehen ist. "Auch einen Brunnen und Holzwasserleitungen aus dem 15. und 16. Jahrhundert haben wir gefunden", erzählt Archäologin Bösze..
Die Glanzstücke: Gürtelschnalle und zwei der Münzen. Bei der mittleren ist der Kopf des Kaisers Hadrian zu erkennen.
In dem weißen Zelt an der Kapuzinerstraße wurde nach Spuren aus der Vergangenheit gesucht. − Foto: Fischer
