Der Gründer des Passauer Museums Moderner Kunst, Hanns Egon Wörlen, war Architekt. Was liegt näher, als der Architektur einen Stellenwert im Ausstellungsgeschehen seines Hauses zu geben? Zum 20. Jubiläum hat das Architekturforum Passau gleich ganz hoch gegriffen, höher geht es nicht: Dank der langen Freundschaft der Passauer Unternehmerin Siglinde Eder-Baier zur Familie wurde für das MMK die aktuelle Ausstellung über die große Architektenfamilie Böhm realisiert.
"Die Böhms – Ein Jahrhundert Architektur und Kunst" präsentiert nicht nur Arbeiten von Gottfried Böhm, dem ersten Deutschen, der 1986 den berühmten Pritzker Architecture Prize erhalten hat. Die Ausstellung ist noch mehr, denn die Böhms haben mit ihren Arbeiten in drei Generationen – Dominikus (1880–1955), Gottfried (geb. 1920) und dessen Söhne Stephan (geb. 1950), Markus (geb. 1953), Peter (geb. 1954) und Paul (geb. 1959) – Visionen vom Bauen entworfen.
Stephan Böhm traf mit der Familie die Auswahl für die Passauer Ausstellung, vom Architekturforum kuratierten Ingrid Höber-Caspari und Ines Fasching-Jarzombek und entwarfen den Katalog. Es ist nach der Sakralarchitektur der Moderne 2012 die zweite Kooperation des Architekturforums mit dem MMK – und dieses Mal auch mit dem Treffpunkt Architektur Niederbayern und Oberpfalz.
Bis 4. Februar, MMK Passau, Bräugasse 17, Di.–So. 10–18 Uhr
Mehr zum Thema lesen Sie am 7. Dezember im Feuilleton der Passauer Neuen Presse.
Viel diskutiert: Paul Böhms Zentralmoschee in Köln, (Modell, 2017)
Dominik Böhm in Bronze, geschaffen von Sohn Gottfried 1945.
