Passau
Nachgefragtes Bezirkskrankenhaus wird quasi verdoppelt

05.12.2017 | Stand 19.09.2023, 21:14 Uhr

Im Anschluss an den 2013 eingeweihten Psychiatrie-Neubau (links) und anstelle von bestehenden alten Wohngebäuden erfolgen die Erweiterungsbauten, die 2021 beginnen sollen.

Der Krankenhaus-Planungsausschuss des bayerischen Gesundheitsministeriums hat jetzt grünes Licht gegeben für ein weiteres großes Passauer Gesundheitsprojekt: Das 2013 eröffnete Bezirkskrankenhaus (BKH) an der Wörthstraße, dessen Erwachsenen-, Jugend- und Kinderpsychiatrie bereits kurz nach der Einweihung an seine Grenzen und auch darüber hinaus stieß, soll massiv erweitert und in seinen Kapazitäten fast verdoppelt werden.

"Jetzt kann intensiv in die Erweiterungsvorbereitung eingestiegen werden. Der Bedarf besteht in unserer Region ganz unzweifelhaft", sagte Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich am Dienstag bei einem Ortstermin anlässlich der Erweiterungszusage mit Blick auf die geballte Nachfrage. Heinrich habe noch nie erlebt, dass vom Gesundheitsministerium "eine Bettenmehrung sofort und mit so großem Wohlwollen zugesagt wurde". Und es werde "schon eine erhebliche Erweiterung – fast eine Verdoppelung", so der Bezirkstagspräsident. "Das wird den Standort medizinisch stärken."

Die Fachklinik für Erwachsenenpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in Passau wird derzeit als Außenstelle des Bezirksklinikums Mainkofen geführt und hat momentan über 60 Betten. Die Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie wird von Landshut aus verwaltet und verfügt in Passau über eine Institutsambulanz und eine Tagesklinik mit 18 Plätzen. Im Zuge der geplanten Erweiterung sind nun 50 zusätzliche Betten in der Erwachsenenpsychiatrie und weitere 30 Betten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie vorgesehen. Die 50 Planbetten in zwei Stationen für die Erwachsenen-Psychiatrie sollen von Mainkofen nach Passau verlagert werden. Für zwei Stationen mit insgesamt 50 Betten müsse man etwa 50 Mitarbeiter einplanen, darunter Ärzte, Psychologen, Sozialpädagogen, Therapeuten und Pflegekräfte. Mit dann 110 Betten wäre das BKH Passau ein psychiatrisches Vollversorgungs-Krankenhaus.

Stefan Singer (Referat Bauangelegenheiten des Bezirks Niederbayern) ging auf das anstehende Prozedere ein. Demnach sollen nach ersten bereits erfolgten Ausschreibungen Anfang 2018 schon Planungen erfolgen. Ende kommenden Jahres soll der konkrete Förderantrag beim Ministerium abgegeben werden. 2021 ist der Baubeginn geplant. Für den Bauherren gilt es planerisch vor allem, den neuen Baukörper räumlich an das bestehende Gebäude anzubinden. Der Kostenrahmen ist – wegen des noch offenen Raumbedarfs und genauer Kubatur des neuen Gebäudes – noch unbekannt, darf aber vage wohl auf einen mittleren zweistelligen Millionenbereich geschätzt werden. Nicht zuletzt auch wegen einer Verdoppelung der Bettenzahl dürfte sich auch der bestehende Baukörper in der Wörthstraße "wohl annähernd verdoppeln", wie Stefan Singer auf Anfrage vermutet.

Mehr dazu lesen Sie in der PNP (Ausgabe Passau) vom 6. Dezember