Passau
90-Millionen-Projekt "Peschl-Quartiere" auf Eis gelegt

25.07.2017 | Stand 19.09.2023, 21:16 Uhr

Was passiert auf den rund 21400 Quadratmetern der ehemaligem Peschl-Brauerei? Nach der Mitteilung der Investoren wegen eines sie enttäuschenden Stadtratsbeschlusses steht ein Großvorhaben mit bis zu 350 Wohnungen arg in Zweifel. − Foto: Jäger

Paukenschlag neben der Großbaustelle "Peschl-Quartiere": Die Investoren des 90-Millionen-Vorhabens mit bis zu 350 Wohneinheiten auf dem einstigen Brauerei-Areal legen ihr Projekt auf Eis. "Das Joint-Venture SG Development GmbH bestehend aus der SSN Group und der GERCHROUP AG lehnen übereinstimmend den in der vergangenen Woche vom Stadtrat verabschiedeten Aufstellungsbeschluss ab", hieß es am frühen Dienstagabend in einer Pressemitteilung an die PNP.

"Ich habe am vergangenen Freitag Herrn Oberbürgermeister Dupper im Rahmen eines freundlichen und konstruktiven Telefonats davon in Kenntnis gesetzt, dass wir das Projekt auf dieser Basis nicht weiter verfolgen werden", so Mathias Düsterdick, Vorstandsvorsitzender der GERCHGROUP AG. Jürgen Overath, (Deutschland-Chef der SSN) ergänzt: "Die Inhalte des Beschlusses waren in der Form überhaupt nicht mit uns abgestimmt und finden auch nicht unsere Zustimmung".

Zum Hintergrund: Vergangene Woche hatte der Stadtentwicklungsausschuss mit 10 gegen 3 Stimmen die Aufstellung des Bebauungsplans für die "Peschl-Quartiere" ("Ehemaliges Brauereigelände an der Auerspergstraße") beschlossen, also den Einstieg ins Verfahren für Passaus größtes Wohnbauprojekt mit 300 bis 350 Wohnungen auf dem Peschl-Areal. Die Front der Gegner für das nicht unumstrittene Großprojekt war dabei aufgebrochen. Nun stimmten nur noch die Vertreter von ÖDP und PaL dagegen, die mit dem eingeschlagenen Verfahren an sich nicht einverstanden sind. Die wichtigsten Zielsetzungen für den Bebauungsplan fanden unter den Ausschussmitgliedern allgemein Zuspruch: die Beschränkung auf 300 bis 350 Wohneinheiten, der geforderte Anteil von mindestens 20 Prozent sozialem Wohnungsbau und die Verpflichtung gutachterlich nachzuweisen, dass die Anforderungen bei Immissionswerten und ruhendem wie fließendem Verkehr eingehalten werden.

Insbesondere geht es den Investoren bei ihrer durchaus dramatischen Erklärung um die Begrenzung der Wohnungsanzahl. Wie viele Einheiten man im Rahmen der im B-Plan festgelegten Baumasse – die natürlich wie im Bebauungsplan festgelegt, einzuhalten ist – umsetzt, wollen sich die Investoren nicht vorschreiben lassen. Weiterhin bemängeln die Entwickler, dass der Anteil der geförderten Wohnungen bei 20 Prozent liegen soll. Auch dieser Wert sei nicht abgestimmt, sondern willkürlich festgelegt worden. Bislang wäre in den Gesprächen seitens der Stadt ein Wunsch von rund zehn Prozent an die Düsseldorfer herangetragen worden, heißt es in der Erklärung.

Mehr dazu lesen Sie in der PNP (Ausgabe Passau) vom 26. Juli