Passau
Arzt in Passau schlägt Alarm: Massive Gefahr durch Kriebelmücke

06.07.2017 | Stand 22.09.2023, 0:02 Uhr

Die Kriebelmücke: An der Ortspitze fühlt sie sich wohl. − F.: Imago

Vorsicht Stichgefahr! Dr. Claus Gruss, Passauer Allergologe und Hautarzt, hat jedenfalls bei Stadt und Gesundheitsamt Alarm geschlagen und fordert, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen. In den vergangenen Wochen habe er immer wieder Patienten mit massiven Stichen der sogenannten Kriebelmücke in seiner Praxis gehabt. Die Betroffenen hätten sich die Stiche vor allem an der Ortspitze zugezogen, die Befunde seien "schwerwiegend bis lebensbedrohlich", mittelfristig könnte es sogar zu Todesfällen kommen, warnt Gruss. Das Gesundheitsamt stuft die Gefahr hingegen weit weniger bedrohlich ein – man wird die Lage dort aber im Auge behalten, um, wenn nötig, reagieren zu können.

Der Passauer Hautarzt Gruss führt die starken Reaktionen seiner Patienten darauf zurück, dass Kriebelmücken beim Stich blutverdünnende und allergisierende Substanzen abgeben. Zunächst wirke der Stich harmlos und jucke nur, erst später bilden sich Blutergüsse mit drei bis fünf Zentimeter und Schwellungen mit bis zu zehn Zentimeter Durchmesser. Bei vielen Patienten lagere sich Wasser ein, ein Ödem bildet sich, berichtet Gruss. "Und das erfolgt alles unabhängig davon, ob man nun allergisch ist oder nicht." Kortison mit Antiseptikum sorge für Abhilfe. Gerade bei Kindern oder bei vielen gleichzeitigen Stichen fürchtet der Hausarzt aber, könnte es für manche Patienten eines Tages kritisch werden.

Dabei sind Kriebelmücken in Passau nicht unüblich. Gruss vermutet aber, dass die Stichreaktionen in diesem Jahr so heftig ausfallen, weil eventuell eine neue Mückenunterart aus Südosteuropa eingewandert ist beziehungsweise eingeschleppt wurde.

Mehr zum Thema lesen Sie in Ihrer Heimatzeitung im Lokalteil Passau vom 6. Juli 2017 (Online-Kiosk) oder als registrierter Abonnent hier.