Neukirchen vorm Wald
Seines Glückes Schmied: Zu Besuch beim Hufbeschlager

31.12.2017 | Stand 21.09.2023, 1:07 Uhr

Wenn Hufschmied Michael Kölbl ein Pferd neu beschlagen will, muss er erst das alte Eisen abnehmen. Mit ein paar gezielten Hammerschlägen und einer Zange ist das flink geschehen. − Foto: Niedermaier

Ein leichter Klaps auf die weißbraun gefleckte Pferdeschulter, dann hebt Hufschmied Michael Kölbl, 29 Jahre alt, den linken Vorderhuf hoch und klemmt ihn sich zwischen die Knie, die von einer schweren Lederschürze geschützt werden. Minusgrade herrschen auf der Pferderanch; Schnee bedeckt Felder und Bäume, die ihre Äste in den weißblauen Himmel recken. Pferd Schecko schnaubt in die kalte Luft; heute wird er neu beschlagen.

"Dass ich Hufschmied werden will, weiß ich seit ich 13 Jahre alt bin", erzählt der junge Mann. Damals bekam er sein erstes eigenes Pferd. Alle paar Wochen kam Hufschmied Sepp auf die "Greenhorn Ranch" nach Vocking bei Neukirchen vorm Wald (Landkreis Passau), um die Hufe der Pferde neu zu beschlagen. "Der Sepp hat mir imponiert", denkt Michael Kölbl an die Zeit zurück, als der Sepp völlig ohne Angst und Zaudern auf die Pferde zuging, im kältesten Winter die Ärmel hochgekrempelt, und mit Kraft und Geschick die Hufe beschlug. Er ließ den jungen Michael Kölbl auch mitfahren auf Termine zu anderen Pferden. Da wusste der: Das will ich auch mal als Beruf machen.

− san

Mehr zu diesem Thema lesen Sie in Ihrer Samstags-Ausgabe der Passauer Neuen Presse (Landkreis Passau) vom 30. Dezember 2017.