München
Sanierung der A3 wird "Chefsache" - aber Fachkräfte vor Ort fehlen

28.10.2017 | Stand 18.09.2023, 2:19 Uhr

So soll es weitergehen auf der A3: Das Bild zeigt die Bauarbeiten am Autobahnkreuz Deggendorf im August 2016. − Foto: Roland Binder

Die Autobahndirektion Südbayern kommt personell auf dem Zahnfleisch daher. Dies sei der ausschlaggebende Grund gewesen, weswegen die weitere Sanierung der A3 in Niederbayern – entgegen den ursprünglichen Planungen – 2018 auf Eis gelegt werden sollte. Die zuständige Dienststelle Regensburg habe sich die Entscheidung, dem sechsspurigen Ausbau bei Regensburg den Vorrang vor Arbeiten in Niederbayern zu geben, nicht leicht gemacht, betonte am Freitag der Sprecher der Autobahndirektion Südbayern in München, Josef Seebacher. Aber: Es fehlen schlichtweg Fachkräfte für die Organisation und Planung.

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Auf diese Tatsache nimmt die Politik jedoch keine Rücksicht (mehr), nachdem die angekündigte Sanierungspause einen Proteststurm in der Region ausgelöst hatte. Das Innenministerium ordnete am Donnerstagabend den Weiterbau auf der A3 an. "Ich habe die Autobahndirektion Süd beauftragt, auf jeden Fall im kommenden Jahr noch einen weiteren Abschnitt zu sanieren, ein entsprechendes Konzept wird unmittelbar erarbeitet", teilte Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) mit. "Wir haben den klaren politischen Auftrag", sagte Seebacher dazu am Tag danach. Dies sei intern nun "Chefsache".

Die Dienststelle Regensburg allerdings könne die weiteren Sanierungsplanungen personell nicht stemmen. Das übernehme die Zentrale in München. "Wir müssen schauen, wie wir das organisieren und was das für Auswirkungen auf andere Projekte hat", erklärte Seebacher. Denn derzeit seien bei der Autobahndirektion Südbayern 20 Ingenieursstellen unbesetzt. "Der Arbeitsmarkt ist leer."

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