Der Passauer Hautarzt Dr. Claus Gruss, der kürzlich angesichts der Kriebelmückenplage in der Stadt Passau Alarm geschlagen hat, hat nun auch einen ersten Fall von Zerkariendermatitis, von "Badekrätze", aus seiner Praxis gemeldet. Der Patient habe sich die kleinen Würmerlarven, die im Entenkot enthalten sind und so auch in Badegewässer gelangen, am Stausee Oberilzmühle geholt. Schnecken, die im Seegras kleben, dienen den Tierchen als Zwischenwirt. Gehen sie auf den Menschen über, verursachen sie Ausschlag und juckende Haut.
Je länger das Badewetter anhält und damit auch die Wassertemperaturen steigen lässt, desto wahrscheinlicher, mit der "Badekrätze" in Berührung zu kommen. Freibad-Besucher haben da weniger zu befürchten, Naturliebhaber schon eher: "An jedem natürlichen Badesee mit Enten und Wasserpflanzen können Zerkarien vorkommen", sagt Dr. med. Franz Schertel vom Gesundheitsamt. "Die Badedermatitis ist lästig, aber harmlos." Bei Befall könne eine juckreiz- und entzündungshemmende Salbe Linderung schaffen.
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Im Landkreis Passau sind die Juckreiz auslösenden Zerkarien keine Seltenheit. Jahrelang haben sich vor allem die Pockinger mit den Tierchen herumgeschlagen. Doch Christian Hanusch, dem Geschäftsführer im Rathaus, wurde in der diesjährigen Badesaison bisher nur ein Fall gemeldet – "deutlich weniger als früher". Das hat einen Grund: Die Pockinger haben in ihrem Naturfreibad und am Baggersee Hartkirchen seit nunmehr zwei Jahren Maßnahmen ergriffen, um den Zerkarienbefall zu vermindern.
− dpl
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