Falkenberg
Mit mehr Stockwerken und festen Standbeinen hoch hinaus

12.02.2018 | Stand 20.09.2023, 22:50 Uhr

Neuer Stolz: Das 3000 Quadratmeter große Kundenforum. Eröffnung ist am Wochenende. Am Empfang (v.l.): Geschäftsführer Rainer Hribar, Dr. Tanja Haas-Lensing und Xaver Alexander Haas. F: ek

Der Umbau hatte weniger mit Mauern und Wänden als mit der Struktur zu tun. Die Haas Gruppe hat sich neu aufgestellt, "die Maßnahmen waren 2016/2017 abgeschlossen", erklärt Rainer Hribar, Geschäftsführer der Haas-Gruppe. Umstrukturierung heißt: Eigene Zulieferfirmen wurden wieder verkauft, "wir konzentrieren uns auf unsere Stärke – und die ist, Häuser zu bauen", sagt Xaver Alexander Haas, Geschäftsführer zuständig für Technik, Produktion und Innovationen. Der Erfolg mit dieser Strategie: Gute Noten bei Kundenbewertungen, ein Umsatz von 180 Millionen Euro mit steigender Tendenz und ein überdurchschnittliches Verkaufsplus.

Dafür werden in diesem Jahr rund acht Millionen Euro investiert. Die erste Million geht in das neue Kundenforum auf 3000 Quadratmetern, das am kommenden Wochenende eröffnet und groß gefeiert wird. In Arbeit ist noch der Internetauftritt mit Konfigurator, mit dem man sich sein Haus wie beim Autokauf selbst aus allen möglichen Ausstattungen am Computer planen kann.

Den Großteil des Umsatzes bei Haas Fertigbau macht nach wie vor das klassische Einfamilienhaus aus. Doch jeder Boom hat einmal ein Ende. Darum stärkt das Falkenberger Unternehmen weitere Standbeine wie den Bau von landwirtschaftlichen Gebäuden – vom Kuhstall bis zur Reithalle – sowie Gewerbe- und Industriebauten.

Relativ neu ist der Bau von Mehrfamilienhäusern. Das Gegenteil von Groß heißt Box oder Modul und ist das Ergebnis eines Forschungsprojekts mit der Hochschule Graz. Auf ein sanierungsbedürftiges 70er-Jahre-Haus in Salzburg wurde ein Geschoss bestehend aus individuell angefertigten "Holzboxen" gesetzt. Die Entwicklung funktionierte und erfreut sich vor allem in Österreich großer Beliebtheit, wo die Module, erzählt Xaver Alexander Haas, nun einzeln aufgestellt und eingerichtet als Schreibergarten- oder Weinberg-Haus Furore machen.
Weil rund 1000 Mitarbeiter an den Standorten Falkenberg, Großwilfersdorf in Österreich und Chanovice in Tschechien zwar Häuser vor Ort bauen, aber nicht die Kapazität vorhanden ist, sie aufzustellen, hat Haas als nächstes Standbein den Vertrieb von Bausätzen entdeckt und geht somit weiter in den Export.

Im Mai folgt die Inbetriebnahme der automatisierten Wandmontage in Falkenberg. In der Halle, in der jetzt 40 Mitarbeiter die Wände von Hand zusammensetzen, übernehmen künftig die Maschinen den Job. Rainer Hribar erklärt das auch als eine Art Gewinnung von Facharbeitern. Denn die 40 Leute werden gut in anderen Bereichen des Unternehmens gebraucht. Denn es gibt viel zu tun.