Eggenfelden
Den Islam als Religion des Friedens manifestieren

03.05.2017 | Stand 21.09.2023, 5:27 Uhr

Bei der Eröffnung des Festes: von links Senel Atasoy vom Deutsch-Türkischen Kulturverein, Bekir Yilmaz (Integrationsbeauftragter des Vereins), Bürgermeister Wolfgang Grubwinkler, 2. Bürgermeisterin Monika Haderer, Vereinsvorsitzender Hamza Kücükkaya, Stadtrat Dr. Andreas Stegbauer, Pfarrer Jochen Pickel und Stadtpfarrer Egon Dirscherl. − F.: kht

"Islam ist Frieden" – unter diesem Motto stand das Fest des Deutsch-Türkischen Kulturzentrums in der Landshuter Straße. Als sichtbares Zeichen trugen alle Mitglieder des Vereins einen Button mit diesem Motto. Bekir Yilmaz, der Integrationsbeauftragte des Vereins, freute sich in seiner Begrüßung, dass das Fest jedes Jahr großen Zuspruch erfahre. "Islam ist Frieden – das wollen wir trotz der vielen negativen Meldungen zeigen", sagte Yilmaz.

Der Vorsitzende des Vereins, Hamza Kücükkaya betonte, dass das Zusammenleben in Eggenfelden gut funktioniere und man sich gegenseitig sehr respektiere. Auch er verabscheue, dass im Namen des Islams Terroranschläge stattfänden und damit eine ganze Religion in Verruf gebracht werde. Deshalb auch das Motto des Festes und deshalb auch die Aktion "Gestatten, Muslim".

Mit einer Rose und kleinen Flyern ginge man gezielt auf die Menschen zu, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen und Missverständnisse aufzuklären.

Dass das Zusammenleben der verschiedenen Konfessionen und Religionen in Eggenfelden funktioniere, bestätigten auch Stadtpfarrer Egon Dirscherl und der evangelische Pfarrer Jochen Pickel. Sie zeigten sich erfreut über das gute Miteinander. Der respektvolle Umgang miteinander sei das A und O. Dies sei auch auf das Grundgesetz und die darin verankerte Religionsfreiheit zurückzuführen. "Alle Religionen seien schließlich auf Frieden aufgebaut", betonte Stadtpfarrer Egon Dirscherl. "Miteinander zu reden schafft auch Vertrauen", ergänzte Jochen Pickel.

Bürgermeister Wolfgang Grubwinkler bezeichnete die Veranstaltung als feste Größe im Veranstaltungskalender der Stadt. Allerdings schlug er auch kritische Töne an. Manches sollte doch hinterfragt werden. Integration höre für ihn nicht mit dem Teenager-Alter auf. Er verstehe nicht, warum Mädchen, die als Kinder sehr sportlich waren, ab einem Alter von zwölf oder 13 Jahren plötzlich aus den Sportvereinen verschwinden. Die Trainer würden das oft sehr bedauern. Die Ungleichbehandlung von Frauen und Männern im Islam sei immer noch ein Punkt, der im Rahmen der Integration sehr wohl Fragen aufwerfe.

− kht

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