Hurkenthal
Der alte Böhmerwald wird virtuell erlebbar

17.09.2017 | Stand 17.09.2017, 16:00 Uhr

In Hurkenthal befand sich einst eine der berühmtesten Böhmerwald-Glashütten, gegründet 1766 von den Hafenbrädels. Nach 1900, als hier über 200 Menschen in 14 Häusern lebten, kamen immer mehr Touristen hierher, die oft weiter zum Laka-See wanderten. − Foto: Archiv Gemeinde Prášily

Auch aus dem Böhmerwald ist nach dem Krieg die deutschsprachige Bevölkerung vertrieben worden. In der Folge wurden zahlreiche Dörfer aufgegeben und gerieten in Vergessenheit. Nun arbeiten Wissenschaftler aus Südböhmen und Bayern gemeinsam an einem Projekt, bei dem diese wiederauferstehen sollen – und zwar virtuell.

Sie hießen Vorderweid oder Stadln und waren frühere Gemeinden im Böhmerwald. Ihre Bevölkerung – sie war mehrheitlich deutschsprachig. Als die Bewohner vertrieben wurden, folgten keine neuen Siedler nach. Die Häuser wurden zerstört, und heute erinnert teils nicht einmal mehr eine Mauer an die frühere Siedlung.
Nun aber sammeln tschechische und deutsche Wissenschaftler Daten über diese Gemeinden. Libor Dostálek leitet das Institut für angewandte Informatik an der Südböhmischen Universität in České Budějovice/Budweis. Er koordiniert das Projekt und sagte in einem Interview für den Tschechischen Rundfunk: "Ziel des Projektes ist, eine interaktive Landkarte zu erstellen mit Fotografien der verschwundenen Orte im Böhmerwald. Einige dominante Gebäude von damals könnten dann auch als 3-D-Bilder abgebildet werden."

− bbz

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