Eigentlich war weitgehend klar, dass Investor Oliver Wartler auf dem Karl-Areal (das viele Viechtacher immer noch Stenzer-Objekt nennen) die Pläne von Architekt Robert Brunner umsetzen wird. Doch seit dem Ja des Stadtrates im Sommer zu diesen Plänen war nicht mehr viel zu hören vom österreichischen Immobilien-Projektanten. Nun ist plötzlich ein weiterer Investor auf der Bühne erschienen – und hat am Montagabend im Stadtrat einen imposanten Auftritt hingelegt.
Ralf Biberger ist der Immobilien-Entwickler der "VLP von Lehmden Projektmanagement GmbH", zu der Unternehmen und Beteiligungen überwiegend aus der Lebensmittelindustrie und der Biogasbranche gehören. Die VLP projektiert und entwickelt Gewerbeimmobilien in Deutschland, hat aber durch Aufkäufe auch einen Bestand an Wohnungen im Portfolio.
Stadtrat Ludwig Ernst (Zukunft Viechtach) hat als Bankmitarbeiter beruflich mit Ralf Biberger zu tun und diesen auf das Karl-Areal in der Bayerwald-Stadt aufmerksam gemacht. Wie Bürgermeister Franz Wittmann in der Stadtratssitzung am Montagabend berichtete, war Biberger in der Folge mehrfach, auch in Begleitung des VLP-Geschäftsführers, vor Ort und ist nun wild entschlossen, "etwas Passendes für Viechtach zu schaffen und den Stadtplatz zu beleben".
Rhetorisch geschickt und sichtlich erfahren im Umgang mit politischen Gremien stellte der Münchner VLP-Vertreter zunächst sein Unternehmen vor und verwies auf Referenzobjekte wie die Neue Mitte in Passau. Auch in einer Kleinstadt wie Viechtach könne man für alle Seiten gewinnbringend investieren.
Der Stadtrat beschloss nach langer Debatte in nicht-öffentlicher Sitzung, den bisherigen Investor Oliver Wartler aufzufordern, innerhalb einer Woche konkrete Schritte zu unternehmen und das Karl-Areal zu kaufen. Sollte dies nicht der Fall sein, werde man mit Investor VLP verhandeln.
Mehr dazu lesen Sie am Mittwoch, 29. November, im Viechtacher Bayerwald-Boten
