Regen
Mutterkuhhalter setzen auf Premium-Segment

09.04.2018 | Stand 09.04.2018, 15:43 Uhr

Politik wie ein Filetstück: Mit einem Stück hochwertigem Fleisch dankte Konrad Mühlbauer (r.), Vorsitzender der Mutterkuhhalter, dem ehemaligen Landwirtschaftsminister Helmut Brunner für seine offenen Ohren für die Familienbetriebe. − Foto: Hannelore Summer

Trotz zahlreicher Herausforderungen, denen sich die Landwirte stellen müssen, war die Stimmung bei der Jahresversammlung des Vereins der Mutterkuhhalter im Bayerischen Wald gut. Konrad Mühlbauer (Kirchberg im Wald), der Vorsitzende, freute sich, dass viele Mitglieder und Ehrengäste der Verwaltung, des Bauernverbands und der Bio-Anbauverbände sowie MdL Helmut Brunner nach Regen gekommen waren.

Ein guter Mann an der richtigen Stelle, so charakterisierte Mühlbauer die Arbeit von Helmut Brunner, sowohl als Vorsitzender des Agrarausschusses und danach als Landwirtschaftsminister. Erika Sauer, die Vorsitzende des Fleischrinderverbands Bayern, und Mühlbauer hoben hervor, dass Brunner immer ein offenes Ohr für ihre Anliegen gehabt und viele Weichen richtig gestellt habe. In seiner Amtszeit entstand das Fachzentrum für Fleischrinderzeugung und Mutterkuhhaltung am AELF in Schwandorf.

Brunner habe viele Förderprogramme, etwa das Kulturlandschaftsprogramm gut ausgestattet, die Premiumstrategie und das Bio-Regio-Siegel auf den Weg gebracht und die Vermarktung über die Bio-Metzgerei und Supermarktkette Feneberg begleitet, erklärte Mühlbauer. Als Dank für seine Unterstützung ernannte Mühlbauer den ehemaligen Minister zum Ehrenmitglied und überreichte ihm ein Filet-Bratenstück.

Die Mutterkuhhalter im Bayerischen Wald können stolz auf ihre Arbeit sein, sagte Brunner. Kühe auf der Weide entsprächen dem Bild, das sich viele Menschen von der Landwirtschaft wünschten.

Brunner sieht die Zukunft der bayerischen Landwirtschaft in der Premiumstrategie. "Tiere, wie Sie sie artgerecht halten, dürfen nicht an den normalen Haken im Schlachthof gehängt und über die übliche Fleischvermarktung laufen, sondern sollten über separate Programme höherpreisig verwertet werden."

Noch vor dem Ende seiner Amtszeit hatte Brunner die Finanzierung des Fleischrinderverbands für weitere fünf Jahre gesichert und dem EU-Landwirtschaftskommissar Phil Hogan ans Herz gelegt, zwei Säulen der Agrarförderung beizubehalten, die Prämien der ersten Säule mehr auf die ersten Hektare umzulegen und bei den Direktzahlungen wie bisher auch Nebenerwerbslandwirte und Betriebe mit Diversifizierung zu berücksichtigen.

Konrad Wagner, Leiter des Fachzentrums Fleischrinderzucht und Mutterkuhhaltung am AELF Schwandorf, informierte die Mutterkuhhalter über den Managementplan, der in Kraft tritt, wenn ein Wolfsrudel in einer Gegend heimisch geworden ist. Viele Gesetze, etwa die europäische FFH-Richtlinie, schützen den Wolf als bedrohte heimische Tierart.

Mitarbeiter des Umweltministeriums erarbeiten derzeit Richtlinien zu Schadensersatz, Herdenschutz und zur Frage, unter welchen Umständen Wölfe entnommen werden dürfen.

− hs