Regen
"Heimatstrategie" – für Regen ein voller Erfolg

04.03.2018 | Stand 20.09.2023, 1:50 Uhr

Sie waren beim Tag der offenen Tür voll des Lobes über die Behördenverlagerung: ( von links): Regens Bürgemeisterin Ilse Oswald, FüAk-Präsidentin Ingeborg Bauer, Landrätin Rita Röhrl, Landwirtschaftsminister Helmut Brunner und FüAk- Abteilungsleiter Berthold Krottenthaler. − Foto: Thomas Stangl

Am Samstag fand ein bayernweiter Tag der offenen Behördentür statt. Auch die Staatliche Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (FüAk) öffnete in ihrer Außenstelle in Regen in der ehemaligen Standortverwaltung ihre Türen für die Öffentlichkeit.

Die Besucher konnten sich selbst ein Bild davon machen, wie eine Behördenverlagerung im Rahmen der "Heimatstrategie" der Staatsregierung umgesetzt wird.

Ein Rahmenprogramm mit Plakataustellungen, Besichtigungen der Büros, Demonstration der Aufgaben und Arbeitsweise sowie Gespräche mit Beschäftigten standen dabei auf der Agenda. Mit dabei waren auch Landwirtschaftsminister Helmut Brunner, die Präsidentin der in Landshut angesiedelten FüAk, Ingeborg Bauer, Landrätin Rita Röhrl sowie Bürgermeisterin Ilse Oswald.

Im Jahr 2015 wurde im Rahmen der "Heimatstrategie" beschlossen, Behörden aus Ballungsräumen in ländliche Regionen zu verlagern. Ziel ist es, qualifizierte und sichere Arbeitsplätze im ländlichen Raum zu schaffen, damit die Menschen in ihrer Heimat bleiben können. Die FüAk wurde beauftragt, die Abteilung Förderung mit 30 Beschäftigten nach Regen zu verlegen.

Die FüAk ist Teil der Landwirtschaftsverwaltung, unterstützt das Landwirtschaftsministerium und die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und ist deren Bindeglied.

Nach dem Start in Regen mit fünf Beschäftigten Anfang 2016 hat die Verlagerung rasch Fahrt aufgenommen. Inzwischen liegt der Personalstand bei 17. Es handelt sich um hoch qualifizierte Arbeitsplätze, überwiegend für Agraringenieure, Juristen und Diplom-Verwaltungswirte.

Nach dessen Fertigstellung wird die FüAk in das neue Grüne Zentrum im Stadtzentrum von Regen umziehen. Ingeborg Bauer, Präsidentin der FüAk, brauchte nicht lange, bis sie von der Idee überzeugt war, wie sie berichtete: "Ich muss gestehen, als vor drei Jahren die Heimatstrategie und die damit verbundene Behördenverlagerung bekannt gegeben wurde, war das zunächst einmal eine Schrecksekunde. Aber es hat nicht lange gedauert, bis wir eine positive Haltung dazu eingenommen haben."

Heute, drei Jahre später, sind mehr als die Hälfte der Beschäftigten der Abteilung in Regen. Bauer prognostiziert auch, dass es im kommenden Jahr bereits 23 der 30 Beschäftigten sein werden, die in Regen arbeiten werden.

Brunner betonte, dass es nicht darum gehe, jemanden aus München zu vertreiben – es sollten keine Arbeitskräfte verlagert werden, sondern die Arbeitsplätze. Man wolle den Menschen, die vor Ort sind, eine Chance geben – deshalb auch der relativ lange Zeitraum von zehn Jahren. "Absolventen unserer Realschulen oder Gymnasien wissen jetzt, hier entsteht in den kommenden Jahren eine interessante Tätigkeit oder Ausbildungsmöglichkeit."

Berthold Krottenthaler, Leiter der Regener Außenstelle, stellte die Abteilung Förderung vor und lieferte aktuelle Informationen zum Stand der Verlagerung. Von den derzeit 17 Mitarbeitern in Regen kommen über 50 Prozent aus dem Landkreis, der Rest aus den Nachbarkreisen. Bis Ende April plane man, im Obergeschoss des Gebäudes weitere Arbeitsplätze einzurichten.

Bürgermeisterin Ilse Oswald ist überglücklich, dass die Stadt Regen von der Behördenverlagerung profitieren kann. "Diejenigen, die hierher versetzt wurden, sind freiwillig und gerne gekommen, darauf hat Präsidentin Bauer größten Wert gelegt", so Oswald.

Ein besonderes Schmankerl hatte Bürgermeisterin Ilse Oswald für Staatsminister Brunner: Für seine Leistungen in der Region und seinen Einsatz für die Errichtung eines Grünen Zentrums wird Brunner auf Oswalds Antrag und einstimmigen Beschluss des Stadtrates hin in absehbarer Zeit zum Ehrenbürger der Stadt ernannt.

Landrätin Rita Röhrl sagte, sie spüre im Gespräch mit den Angestellten aus jedem Satz, wie wohl sie sich hier fühlen. Der Landkreis werde die Behördenverlagerung unterstützen, wo auch immer das notwendig sei.

− ts