Raindorf
Nach Diskussionen um "Negerball": Erster "Megaball" im Bayerwald

29.01.2018 | Stand 12.10.2023, 10:04 Uhr

"Es ist der Negerball und es bleibt der Negerball", sagt eine 22-jährige Besucherin. Was sie von der Diskussion um den Namen der Veranstaltung hält, zeigte sie am Samstag auf der Party mit ihrem Kostüm und diesem Schild. − Foto: privat

Bis auf den Namen blieb alles beim Alten: Nach dem deutschlandweiten Hype im vergangenen Jahr um den "Negerball" in der Gemeinde Kirchberg im Wald (Landkreis Regen) fand am Samstag der Traditionsfaschingsball zum ersten Mal unter dem neuen Namen "Megaball" statt.

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Trotz Namensänderung war der Ball so gut besucht wie jedes Jahr. Rund 600 Faschingsgäste feierten ausgelassen in der Disco "Downtown" in Raindorf. Im vergangenen Jahr trat die Facebook-Veranstaltung unter dem Titel "Negerball" deutschlandweit eine Welle der Entrüstung los. Eine Deggendorferin meldete diese, weshalb die Veranstaltung anschließend aus Rassismus-Gründen gesperrt wurde. Schließlich entschieden sich die Organisatoren für einen neuen Namen.

Besucherin: Diskussion um Namen "mega überflüssig"


"Mega überflüssig" findet eine 22-jährige Besucherin, die lieber anonym bleiben will, die Diskussion um den Veranstaltungsnamen. "Jeder weiß seit Jahren worum es bei dem Ball geht, und dass der Name keinen rechtsradikalen Hintergrund hat." Mit 16 war sie zum ersten Mal beim – damals noch – "Negerball". Mit brauner Farbe geschminkt, mit einer Afroperücke und einem handbeschrifteten Schild verlieh die 22-Jährige ihrer Meinung am Samstagabend Ausdruck. "Negaboi!! #Wortglauberei", war auf dem Schild zu lesen. Dafür bekam sie eigenen Angaben nach durch die Bank positives Feedback.

Klaus Lesche von Organisationsteam sieht es inzwischen gelassen: "Jedem kann man es sowieso nicht recht machen", sagt er. Mit dem Megaball sei die Diskussion um den als rassistisch betitelten Faschingsball nun endgültig vorbei.

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