Bodenmais
Der Woid Woife schwebt auf Wolke sieben

03.11.2017 | Stand 21.09.2023, 21:52 Uhr

Einen prächtigen 14-Ender hat der Woid Woife bei der Hirschbrunft im Hahnenbogen fotografiert. Die tollen Bilder zieren jetzt eine Wand im Wohnzimmer. − Foto: Kramhöller

Etwas ungläubig schüttelt der Woid Woife den Kopf. "Wenn ma des jemand vor zwoa Johr gsogt hätt’, den hätt’ i für narrisch erklärt". Mit "des" meint Wolfgang Schreil (42) die gravierenden Veränderungen in seinem Leben, in dem in ganz kurzer Zeit ganz viel passiert ist. Der Woid Woife, früher oft als "Spinner" bezeichnet, ist endlich anerkannt als ein Mensch, der Tiere versteht, der die Wunder der Natur kennt, der sein Wissen weitergibt. Bei Vorträgen und Wanderungen zieht der Woid Woife Publikum oder Begleiter in seinen Bann, er ist ein gefragter, weil profunder Gesprächspartner in Funk und Fernsehen, er hat ein Buch geschrieben. Und der Hype um ihn geht weiter: Mit dem Woife wird gerade ein Dokumentarfilm gedreht, sein zweites Buch steht in den Startblöcken, ein nach ihm benannter Natur-Lehrpfad wird geschaffen und mit der Hirschbrunft hat er ein weiteres faszinierendes Naturschauspiel in Wort und Bild festgehalten.

Zum Schluss des Gesprächs schüttelt der Woid Woife nochmals den Kopf. "Wos bei mir passiert, des ist fast a Märchen". Wolfgang Schreil ist dankbar, dass er gesundheitliche Probleme wie die beiden Schlaganfälle ohne Folgen überstanden hat. Der Woife ist am Boden geblieben, er lebt mit seiner Frau Sabine nach wie vor in einer kleinen Dachwohnung, er arbeitet weiterhin als Totengräber. Nur einen kleinen Luxus hat er sich gegönnt, ein 600-er Objektiv für seine Kamera, mit dem er nun auch die etwas weiter entfernten Tiere fotografieren kann.

− kr

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