Rinchnach
Holzrücker schwört auf die Zugkraft einer Pferdestärke

25.08.2017 | Stand 25.08.2017, 16:55 Uhr

Fast drei Viertel der Rückearbeit in seinem Wald erledigt Xaver Pfeffer nicht mit Maschinen, sondern mit Hilfe seines Kaltblüters Max. Nur dann, wenn das geschlagene Holz zu viel oder zu schwer ist, rückt der Landwirt mit dem Traktor an. − Foto: Frisch

Wista, Max, wista". Die Befehle, die Xaver Pfeffer seinem süddeutschen Kaltblut zuruft, sind knapp. Die beiden verstehen sich auch ohne viele Worte. Das ist wichtig, denn sie ziehen bei einer nicht ungefährlichen Arbeit an einem Strang: Xaver Pfeffer und sein Max sind als Waldarbeiter ein zugkräftiges und eingeschworenes Team. Selbst im waldreichsten Landkreis des ganzen Freistaats sind Rückepferde Exoten. Dabei liegen die Vorteile dieser fast ausgestorbenen Form der Waldbewirtschaftung auf der Hand: Der empfindliche Boden wird kaum verdichtet, Wege werden wenig beschädigt, der Restbestand wird geschont, es braucht keine Rückegassen. Xaver Pfeffer, 37-jähriger Vollerwerbslandwirt aus Klessing (Gemeinde Rinchnach), nennt einen weiteren Vorteil: "Mia duad‘s guat, und eahm a". Statt im Fitness-Studio hält der Bauer sich im Wald fit. Nicht nur fachliches Können zählt bei der Rückearbeit mit einem Pferd - auch die Chemie zwischen Tier und Mensch muss stimmen: "Der Max und i pass ma hundertprozentig zamm". Als Fohlen hat er den heute 840 Kilo schweren Koloss gekauft und ihn selbst ausgebildet. Mit Pferden kennt Xaver Pfeffer sich aus. Schon als zwölfjähriger Bub half er seinem Vater bei der Waldarbeit. Er weiß aus Erfahrung, was er sich und seinem Hengst zumuten kann, ohne dass es gefährlich wird.

− igf