Regen
40 Jahre Marienheim – der Geist bleibt jung

09.07.2017 | Stand 09.07.2017, 19:10 Uhr

Statt der Grußworte gab‘s eine Talkrunde, moderiert von Günther Arend vom Kreiscaritasverband. Mit dabei waren (von links sitzend) Caritas-Diözesandirektor Michael Endres, Regens Bürgermeisterin Ilse Oswald, Arbeitsagentur-Direktorin Barbara Breese, Domkapitular Josef Ederer, Landrat Michael Adam und Jugendamtsleiter Martin Hackl. − Foto: Fuchs

Er wurde beim Festakt zum 40-jährigen Bestehen des Marienheims mehrfach beschworen wird: Den ganz speziellen Geist dieser Einrichtung. Seit 1977 werden an der Pfarrer-Biebl-Straße in Regen junge Frauen aus schwierigen Verhältnissen fit gemacht für das (Berufs-)Leben. Der Caritas-Kreisverband ist Träger des Heims.
Die Armen Schulschwestern Bothilde Heiduk und Gerhildis Bäumler, die das Marienheim und den Berufsbildungslehrgang seit 1977 leiteten, gaben die Führung 2005 ab, Bothilde ist mittlerweile gestorben. Heute stehen Tanja Stich und Marlis Bachmeier an der Spitze der Einrichtung.
Vom "revoluzzerischen Geist" spricht Tanja Stich, auch nach 40 Jahren sei die Sturm- und Drang-Zeit der Einrichtung nicht vorbei. Mit wie vielen menschlichen Schicksalen das Marienheim-Team zu tun hat, das sehen die Besucher des Festakts an den roten Kettenfiguren unter dem Zeltdach: Weit über 1000 junge Frauen haben in den 40 Jahren das Berufsbildungszentrum besucht.

Die Einrichtung ist kein Selbstläufer, stets will sie aufs Neue finanziert und zukunftssicher gemacht werden. Die Entwicklung hin zur stationären Jugendhilfeeinrichtung 2013 war ein solcher Schritt. Und wenn von der Agentur für Arbeit weniger Jugendliche zugewiesen werden, dann holen sich Stich und Bachmeier eben jugendliche Asylbewerber ins Haus.
"Wer von klein auf einen Rucksack mitbekommen hat", so beschrieb es Staatsminister Helmut Brunner in seiner Festrede, "dem wird hier geholfen." Freilich sollte eigentlich die Familie der Ort fürs Aufwachsen sein. Aber manchmal brauche es halt die zweitbeste Lösung, und die biete seit 40 Jahren das Marienheim. "Ihr bekommt hier das Angebot eines Sprungbrettes ins eigene verantwortungsvolle Leben, die Chance, Talente zu entdecken."
Günther Arend vom Vorstand des Kreis-Caritasvereins, bat die Ehrengäste zu einer kleinen Talkrunde nach vorne: Diözesan-Caritasdirektor Michael Endres, Regens Bürgermeisterin Ilse Oswald, Barbara Breese von der Agentur für Arbeit, Landrat Michael Adam, Domkapitular Josef Ederer und Jugendamtsleiter Martin Hackl.
Am Schluss des Festaktes gab es einen vierteiligen Sketch zu sehen, den drei Marienheim-Mädchen zusammen mit Andreas Quandt vom psychologischen Dienst einstudiert hatten. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt vom Trio "Handg’mocht" aus Frauenau.
Eine mächtige Riege an Geistlichen hatte am Vormittag beim Gottesdienst am Altar im Festzelt gestanden: Neben Stadtpfarrer Ludwig Limbrunner und Dekan Martin Prellinger zelebrierten Josef Ederer und David Savarimuthu, Pfarrer in Hohenau. Und auch Pfarrer Andreas Artinger und Regens evang. Pfarrer Matthias Schricker feierten mit.

− jf