Bundestagswahl 2017
So haben die Gemeinden gewählt: AfD-Hochburgen in Niederbayern

25.09.2017 | Stand 20.09.2023, 23:30 Uhr

Die Karte für Niederbayern eingefärbt nach AfD-Zweitstimmen. Interaktiv am Ende des Berichts. − Foto: Mitterbauer

AfD-Landeschef Petr Bystron ist in Feierlaune. Über zwölf Prozent der Wählerstimmen hat seine Partei in Bayern auf sich vereint. "Jetzt zeigt sich, wie stark die AfD ist", sagte Bystron am Wahlabend der Heimatzeitung. Auffällig: Diese Stärke bezieht die AfD nicht zuletzt aus dem Ergebnis in Ostbayern. Denn hier hat die Partei ihre besten Ergebnisse eingefahren. In allen ostbayerischen Landkreisen war die AfD nach der CSU die zweitstärkste Kraft – vor den Sozialdemokraten. In den Bayerwald-Landkreisen Freyung und Regen erreichte die Partei die 20 Prozent Marke, in einzelnen Ortschaften lag sie sogar deutlich darüber. In der Gemeinde Mauth etwa haben 28,1 Prozent der Bürger AfD gewählt – das war der Spitzenwert für die Partei in Niederbayern. Aber auch in Haidmühle (Lkr. FRG) mit 27,12 Prozent oder in Prackenbach (Lkr. Regen) mit 26,5 Prozent stimmte mehr als jeder Vierte für die Rechtspopulisten.

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Zwar gelang es keinem AfD-Politiker ein Direktmandat zu erringen, allerdings erreichten die sie vielfach den dritten oder zweiten Platz hinter dem jeweiligen CSU-Lokalmatador. Im Wahlkreis Rottal-Inn bekam der niederbayerische Bezirksvorsitzende Stephan Protschka mit 15 Prozent gar mehr Stimmen als der Bayerns Ex-SPD-Chef Florian Pronold (14 Prozent). In Deggendorf lag SPD-Politikerin Rita Hagl-Kehl nur um 0,1 Prozentpunkte vor AfD-Kandidatin Katrin Ebner-Steiner, die noch vor einigen Tagen mit ihrem Verschleierungsaktion bei einer Merkel-Veranstaltung in Passau für Aufsehen gesorgt hatte.

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Parteichef Bystron ist überzeugt: Die Verluste, die die CSU bayernweit eingefahren hat, seien die "Strafe für die Unterstützung der Merkel-Politik". Die Menschen würden sich nicht mehr an der Nase herumführen lassen, betonte Bystron, der als Nummer 4 auf der Landesliste sicher mit einem Mandat im Bundestag rechnen kann – ebenso wie zwei Abgeordnete aus der AfD-Hochburg Niederbayern. Die Straubinger Kreisvorsitzende Corinna Miazga (Listenplatz 3) und der niederbayerische AfD-Bezirkschef Stephan Protschka werden im Parlament vertreten sein. Dort kündigt Bystron "knallharte Oppositionspolitik" an. "Wir schauen den Altparteien auf die Finger." Er brachte zudem einen "Merkel-Untersuchungsausschuss" ins Spiel, da die AfD keine "Rechtsbrüche" mehr erlauben wolle.

Die Karte mit allen Gemeinden in Niederbayern:



Die 20 niederbayerischen Orte mit der geringsten AfD-Zustimmung:




Die 20 Orte mit dem höchsten Anteil an AfD-Zweitstimmen: