Im Sommer 2014 stand Thomas Krickl in München vor dem beruflichen Scheideweg. Sollte er eine Karriere in seinem erlernten Beruf als Fachinformatiker anstreben oder doch lieber das Fachabitur machen und später studieren? Da er sich für keine der beiden Alternativen begeistern konnte, entschied er sich für den Königsweg, den er bis heute nicht bereut hat – nämlich für das Hufschmiedehandwerk in seiner Heimat, dem Bayerischen Wald.
Im August 2010 kehrte Thomas im Alter von 15 Jahren dem beschaulichen Freyung den Rücken und zog aus familiären Gründen in die bayerische Landeshauptstadt. Dort machte er zunächst den Abschluss zur Mittleren Reife, um im Anschluss eine Ausbildung zum Fachinformatiker bei einem mittelständischen Softwareunternehmen zu absolvieren.
Bei einem Heimaturlaub fiel seine Entscheidung
Die Entscheidung für den Beruf des Hufschmieds fällte Thomas Krickl bei einem Heimaturlaub auf dem Gnadenhof seiner Cousine, wo er in Kontakt mit einer jungen Frau kam, die als Hufschmiedin dort tätig war. Ab diesem Zeitpunkt stand sein Entschluss fest. Nach einen Vorbereitungslehrgang in Daglfing ging er Anfang 2015 zurück in die Heimat und erlernte zwei Jahre lang bei einem Hufschmied aus Thurmansbang das große Einmaleins des Schmiedens und Hufbeschlags.
Den krönenden Abschluss seiner Ausbildung bildete ein knapp halbjähriger Prüfungslehrgang in Theorie und Praxis an der Veterinärmedizinischen Fakultät in Leipzig. Dort hat Thomas Krickl im Mai dieses Jahres seine Abschlussprüfung erfolgreich absolviert und darf sich nun "staatlich geprüfter Hufbeschlagschmied" nennen.
Nun steht er vor dem nächsten beruflichen Meilenstein, dem Sprung in die Selbstständigkeit.
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