FRG
Mehr (gelber) Schein als Sein

16.05.2017 | Stand 16.05.2017, 13:02 Uhr

Staatsmännisch eher farblos kommt der "Gelbe Schein" ohne Bild und weitere Angaben daher. "Ausweisen" kann man sich mit ihm nur in wenigen Spezialfällen wie bei internationalen Adoptionen. − Foto: Haydn

Im Zuge der Diskussion um die Reichsbürgerszene machte ein Dokument Anfang 2017 von sich reden, das die Bürgermeisterin von Bolsterlang samt weiterer Räte sich "rein aus Neugierde" zugelegt hatte. War es zuvor eher eine Seltenheit, wenn ein Bürger ins Landratsamt kam, um sich den so genannten Staatsangehörigkeitsausweis zu besorgen, gab es vielerorts parallel zu Flüchtlingsthematik und wiedererstarkender rechter Szene auch einen kleinen Boom des Dokuments, das seiner Farbe wegen auch "Gelber Schein" genannt wird. Wie sieht es damit in FRG aus?

In den Jahren 2010 bis 2015 wurden zwischen zwei und vier Staatsangehörigkeitsausweise beantragt und ausgestellt, teilte Judith Wunder, Sprecherin am Landratsamt Freyung-Grafenau, mit. Im Jahre 2016 erhöhte sich die Zahl der ausgestellten Staatsangehörigkeitsausweise allerdings auf 30. Im laufenden Kalenderjahr wurden bislang vier Staatsangehörigkeitsausweise ausgestellt.
Es gab also zumindest zwischenzeitlich durchaus einen Trend zum "Gelben Schein". Der könnte zwar in eher seltenen Fällen durchaus von Bürgern benötigt werden. Die Häufung lässt aber eher vermuten, dass die Reichsbürgerszene hier auch eine Flucht in "alte Zeiten" sich zu dokumentieren versucht. Die Hintergründe, Rechtsgrundlagen und Klärendes gibt es dazu in der Print- und Online-Komplettausgabe der Passauer Neue Presse.

− hpd