Plattling
Berufsschulleiter Stephan Eichinger: "Bei der Mehrheit der Flüchtlinge läuft die Ausbildung erfolgreich"

20.03.2018 | Stand 18.09.2023, 2:39 Uhr

Mit seinen Mitschülern der Bäckerklasse rollt Sasan Tajik (2.v.l.) Nusshörnchen. In der Klasse ist der 21-jährige Afghane angesehen, was die Wahl zum Klassensprecher belegt. −Foto: Häusler

Was wünscht sich ein Jugendlicher zum 18. Geburtstag? Ein Auto. Das trifft bei vielen zu. Er genießt wohl auch die Rechte, die er nun hat. Bis auf Ausnahmen freut sich ein Jugendlicher aber gewiss nicht, wenn er zum 18. Geburtstag ausziehen muss, ihm keine andere Wahl gelassen wird. Das passiert jedoch jugendlichen Flüchtlingen, deren Lebenssituation sich mit dem 18. Geburtstag oft stark verändert. Diese und weitere Faktoren führt Stephan Eichinger, Leiter der Berufsschule St. Erhard, als Gründe an, die eine berufliche Ausbildung erschweren können. Er entgegnet der Meinung, viele Flüchtlinge würden ihre Ausbildungen abbrechen. Für seine Schule gelte dies nicht. "Ausbildungen bei Flüchtlingen können durchaus erfolgreich sein", sagt er.

Derzeit erlernen an Eichingers Schule 51 Flüchtlinge einen Beruf. Sie dürfen sich angehende Friseure, Bäcker, Metzger, Maurer, Maler, Schreiner oder auch Konstruktionsmechaniker nennen. Seit drei Jahren werden Flüchtlinge an der Berufsschule St. Erhard unterrichtet.

Der Schulleiter hat nun eine Umfrage unter den Lehrern gestartet. Sie sollten den derzeitigen Ausbildungsstand ihrer Schüler bewerten, ein Kreuzchen zwischen fünf Möglichkeiten – zwischen "aussichtslos" und "sehr erfolgreich" – setzen. Die Auswertung zeigt eine positive Tendenz. "Bei der Mehrheit der Flüchtlinge läuft die Ausbildung erfolgreich bis sehr erfolgreich." Dass es auch Flüchtlinge gibt, die das Ziel wohl nicht erreichen werden, will der Schulleiter gar nicht verschweigen. Doch Abbrecher habe es schon immer gegeben. An der Berufsschule St. Erhard liege die Quote bei rund sechs Prozent. Analog dazu stelle sich das Verhältnis bei Flüchtlingen dar, erläutert Eichinger.

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