Plattling
Einfach sau guad: Knedl & Kraut rocken mit Heugabeln und Schaufeln

16.03.2018 | Stand 18.09.2023, 2:39 Uhr

Viele falsche Töne produziert das Schaufelcello von Toni Bartl (Mitte). Das Publikum feiert das Trio Knedl & Kraut trotzdem. − Fotos: Cavar

Eine Heugabel-E-Gitarre quietscht weniger als ein Schaufelcello. Deutlich weniger. Das ist eine von vielen Erkenntnissen, die 350 Gäste am Donnerstag, 15. März, im AVP Autoland gewonnen haben. "Lachlederne Wirtshausmusi" versprach das Kabarett-Trio Knedl & Kraut an dem Abend. Was Toni Bartl, Daniel Neuner und Juri Lex tatsächlich ablieferten war eine Show, bei der sie urbayerische Gaudi und originelle Musikeinlagen virtuos verschmolzen.

Dass sie etwas Besonderes erwartet, ahnten die Zuschauer wohl schon zu Beginn des Abends. Jeder Platz in der Halle war besetzt. Mit tosendem Applaus und begeisterten Zurufen begrüßten sie Knedl & Kraut auf der Bühne. Oder besser gesagt: im Wirtshaus, das auf der Bühne stand. Denn das Trio brachte seine eigene Kulisse im Stil einer urigen Gaststätte mit. "Heute trifft sich die Jugend nicht mehr im Wirtshaus, sondern auf Facebook", lamentierte eine Stimme aus den Lautsprechern. Das wollen die drei nicht hinnehmen. Wie aus Protest ließen sich die Kabarettisten in ihre knarzigen Stühle fallen – drei gefüllte Bierkrüge standen schon auf dem Tisch – und holten die ersten Instrumente des Abends raus: Traditionelle Töne aus der Tuba, Gitarre und der steirischen Harmonika stimmten das Publikum auf die Wirtshausatmosphäre ein.

Nach der Pause griffen Knedl & Kraut auf ihr gesamtes Arsenal der skurrilen Instrumente zurück: Mit wenigen Handgriffen funktionierte Toni Bartl beispielsweise das Jagdgewehr in ein Didgeridoo um und entlockte anschließend einem Sägeblatt eine hypnotisierende Version der Titelmelodie von Dr. Schiwago. Daniel Neuner gab sich mit zwei Suppenlöffeln zufrieden und Juri Lex nutzte seine eigenen Hände als Hohlkörper und beeindruckte das Publikum mit seinem flötenlosen Flötenspiel.
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