Plattling/München
"So geht das nicht": Auch Postler in der Region streiken für mehr Lohn

22.02.2018 | Stand 18.09.2023, 2:36 Uhr

Rund 160 Postbeschäftigte sind am Donnerstag zu einer Kundgebung in Plattling zusammengekommen. − Foto: Schweighofer

"Wir haben in der Weihnachtszeit gewerkelt ohne Ende", sagt Klaus Eglhuber, als er am Donnerstagvormittag im Preysinghof vor den Weißwursttöpfen ansteht. Der Landshuter ist richtig geladen. "Ich bin seit 21 Jahren Postler. Die Zahl der Pakete steigt jedes Jahr ohne Ende – das sind inzwischen so viele, dass wir gar nicht mehr wissen, wie wir die bewältigen können. Und dann bietet uns der Postvorstand nichts, aber auch gar nichts an. So geht das nicht."

Klaus Eglhuber ist einer von rund 160 Postbeschäftigten, die am Donnerstag dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi gefolgt und zu einem ersten Warnstreik in Plattling zusammengekommen sind. Der große Saal im ersten Stock des Preysinghofs ist beinahe bis auf den letzten Platz gefüllt, das leuchtende Postler-Gelb und das Rot der Gewerkschafter dominieren. Aus den sieben Zustellungsstützpunkten Plattling, Deggendorf, Metten, Landshut, Straubing, Bogen und Wörth an der Isar sind die Streikenden an diesem Vormittag in die Isarstadt gekommen. Weitere Streikundgebungen fanden zeitgleich in München und Nürnberg mit insgesamt rund 500 Beschäftigten statt.

In den vergangenen Wochen hatten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmervertreter dreimal getroffen und dabei keine Einigung erzielt. Verdi fordert sechs Prozent mehr Geld für die rund 130.000 Tarifbeschäftigten in Deutschland, was der Post-Chefetage zu viel ist. "Die Post schwimmt im Geld, aber die Beschäftigten sollen leer ausgehen", hieß es bei Verdi in Bayern. Die Beschäftigten der Post erwarteten "ein Angebot mit einer ordentlichen prozentualen Entgelterhöhung". Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 26. und 27. Februar in Bonn angesetzt.

− dpa

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