Plattling
Erweiterung des Michaeli-Kindergarten: Stadtrat schweigt zu Mehrkosten

20.02.2018 | Stand 18.09.2023, 2:35 Uhr

"Relativ unspektakulär" nennt Architekt Christian Illner die Pläne für den Michaeli-Kindergarten. Der Baustil des bestehenden Gebäudes werde fortgesetzt. Am Ende werden sechs Gruppen- und weitere Funktionsräume Platz darin finden. Um die Details zu erarbeiten, gründet der Stadtrat nun einen Arbeitskreis. −Fotos: Häusler

Architekt Christian Illner hält sich an den Baustil des bestehenden Michaeli-Kindergartens. Der Fachmann präsentierte in der Stadtratssitzung am Montagabend einen "relativ unspektakulären" Entwurf, wie er selbst sagte. Was sich ändert, sind die Kosten. Sie steigen. Wie hoch? Darüber bewahren Verwaltung und Stadtrat Stillschweigen. Um dennoch darüber diskutieren zu können, wurde der nichtöffentliche Teil sogar vorgezogen. Die Medienvertreter verließen kurzzeitig den Saal.

Nach zehn Minuten öffnete sich die Tür wieder. Während die Ausgeschlossenen den Sitzungssaal wieder betraten, schritt eine andere Gruppe in das Foyer: die Fraktion der Freien Wähler. Sie berieten hinter verschlossener Tür – und stimmten am Ende dafür, die Eingabeplanung zu genehmigen und weitere Architektenleistungen zu beauftragen. Nur Karl-Heinz Weiß (FW) und die anwesenden Mitglieder der SPD-Fraktion – Georg Weiß, Reinhold Gems, Herbert Petrilak-Weissfeld und Bärbel Vollkommer-Würfel – stimmten dagegen. Die Genossen hatten sich darauf geeinigt, jedem Beschluss, der im Zusammenhang mit dem Um- und Anbau des Michaeli-Kindergartens steht, zu widersprechen. Die CSU/JL-Fraktion sprach sich für die Pläne aus, der Beschluss ging trotz fünf Gegenstimmen durch.

Zu den Details, erläutert von Architekt Illner: Am Konzept des zweischenkligen Gebäudes ändert sich im Vergleich zum Vorentwurf nichts. Jeweils drei Gruppenräume werden links und rechts angeordnet. Es entstehen außerdem Funktionsräume, die als Mensa oder auch als Lernzimmer genutzt werden. Umgebaut wird die Mehrzweckhalle. Inmitten der beiden Gebäudeschenkel ist der Innengarten geplant. Eine Holzkonstruktion entlang des Gebäudes soll für eine Art zusätzliches Vordach sorgen.

2,4 Millionen Euro waren im vergangenen Jahr veranschlagt. Dem Anschein nach wird die Erweiterung aber teurer. Die Kostenschätzung liegt den Fraktionen vor, der Öffentlichkeit nicht. Brandschutz und Elektrik treiben die Kosten in die Höhe. Denn nicht nur im geplanten Gebäudetrakt müssen die neuen Verordnungen eingehalten werden. Die Stadt muss nachrüsten lassen, wie Bürgermeister Erich Schmid bestätigte. Einsparungen sind an dieser Stelle nicht möglich – und auch nicht gewünscht.
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